Schleswig (dpa/lno). Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Verfahren wegen Korruption erneut erhöht. Wie groß das Dunkelfeld ist, ist unbekannt. Oftmals helfen bei der Aufklärung nur anonyme Hinweise oder der Zufall.

Die Zahl der Korruptionsverfahren ist im vergangenen Jahr von 122 im Jahr 2022 auf 170 gestiegen. Die Zahl der Beschuldigten erhöhte sich von 169 auf 290. Die Staatsanwaltschaften seien bei der Korruptionsbekämpfung allerdings gut aufgestellt, sagte die Leiterin der Zentralen Stelle Korruption der Generalstaatsanwaltschaft, Barbara Westermeyer, am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig.

In einem Zehnjahresvergleich lagen die Zahlen aus dem Jahr 2023 bei den Verfahren wie auch bei den Beschuldigten laut Westermeyer über dem Durchschnitt. Der Durchschnitt liege bei 136 neuen Verfahren und 209 Beschuldigten pro Jahr. Damit befänden sich die Zahlen aus dem vergangenen Jahr wieder auf dem Niveau von 2019 und 2020.

Korruptionsdelikte werden durch amtliche Kontrollen, durch Zufall oder anonyme Hinweisgeber aufgedeckt, sagte Westermeyer. Dies erschwere die Beurteilung des Dunkelfeldes.