Universität Hamburg fragte unter anderem nach dem Vertrauen in die Politik

Hamburg. Den Hamburgern fehlt das Vertrauen in die politischen Behörden. Je weiter entfernt eine Institution von Hamburg ist, desto geringer ist das Vertrauen in sie. Das hat die aktuelle Bevölkerungsumfrage „Hamburg-BUS“ der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg ergeben, in der Einstellungen der Bürger zu den Themen Finanzen, Politik und Energie abgefragt wurden.

Dem Europäischen Parlament vertrauen so nur etwa die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt (52 Prozent), beim Bundestag sind es bereits fast zwei Drittel (65 Prozent). Den wichtigsten Institutionen der Stadt vertrauen dagegen fast drei Viertel der Befragten, nämlich 75 Prozent der Bürgerschaft, 74 Prozent dem Senat.

Trotzdem könnten die Sozialdemokraten ihre absolute Mehrheit verlieren, würde jetzt gewählt werden. 43 Prozent der Befragten würden den Sozialdemokraten ihre Stimmen geben, ein Verlust von rund fünf Prozentpunkten gegenüber der Wahl von 2011. Die CDU steht weiter bei etwa 21 Prozent, die Grünen bei 18 Prozent, die Linkspartei bei acht Prozent, die FDP käme nur auf vier Prozent der Stimmen genauso wie die Piratenpartei.

Der weiterhin große Abstand der SPD zu den anderen Parteien wird zu einem guten Teil vom Ersten Bürgermeister Olaf Scholz getragen. Im direkten Vergleich der beiden Persönlichkeiten schlägt Bürgermeister Scholz den Oppositionsführer im Rathaus, Dietrich Wersich (CDU), in allen Kategorien – unter anderem in den abgefragten Kategorien „verantwortungsbewusst“ (90 zu 74 Prozent), „hanseatisch“ (92 zu 74 Prozent) und „sympathisch“ (85 zu 66 Prozent).

In Sachen Energie stimmen 58 Prozent der befragten Hamburger der Forderung der Volksinitiative Unser Hamburg – unser Netz zu. Sie meinen, die Stadt Hamburg sollte die Netze von Vattenfall und E.on zurückkaufen.