Eine Anfrage der CDU an den Senat ergab, dass Angestellte des Allgemeinen Sozialen Dienstes vermehrt eine Nebenbeschäftigung ausüben. Nun wird Kritik über die zu große Belastung eines Zweitjobs laut.

Hamburg . Etwas mehr als jeder zehnte Mitarbeiter der Allgemeinen Sozialen Dienste (ASD) geht einer Nebenbeschäftigung nach. Das geht aus der Antwort des SPD-Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Christoph de Vries hervor.

Der Sozialexperte stuft das als „sehr bemerkenswert“ ein. Denn die Jugendamtsmitarbeiter hätten oft über die hohe Arbeitsbelastung geklagt, zuletzt im Untersuchungsausschuss „Yagmur“, der den Tod des dreijährigen Mädchens aufklären soll. Dass dennoch 48 von 410 ASD-Mitarbeitern einen Zweitjob haben, werfe Fragen auf. Die Mitarbeiter sollten lieber „alle Kraft und Zeit der Unterstützung der Familien und dem Schutz des Kindeswohls“ widmen, so de Vries. Es sei „mehr als bedenklich“, dass der Senat keine einzige Nebentätigkeit untersagt habe. Zu untersuchen sei auch, ob die ASD-Mitarbeiter wegen schlechter Bezahlung gezwungen seien, einen Zweitjob anzunehmen.

Der Senat weist die Vorwürfe in seiner Antwort zurück. Eine Nebentätigkeit sei lediglich anzeigepflichtig und könne nur dann untersagt werden, wenn sie die dienstlichen Pflichten beeinträchtigen könne oder eine Interessenskollision möglich sei. „Ein solcher Fall lag seit 2011 nicht vor.“ Ferner würden ASD-Mitarbeiter seit 2012 höher eingruppiert und verdienten seitdem etwa 500 Euro mehr im Monat, nämlich zwischen 2800 und 4028 Euro .