Braunschweig. Er wäscht, kocht, putzt, versorgt drei Kinder und wenn es sein muss, bügelt er auch - Mahomed Saleh Abba Omar gehört zu den seltenen Männern, die mit vollem Einsatz ihre Familie managen. In seiner Heimat Südafrika war der 56-Jährige leitender Journalist einer Online-Zeitung. Schon acht Jahre lebt die fünfköpfige Familie in Deutschland, seitdem hält Abba Omar seiner 44 Jahre alten Ehefrau Inga Niehaus den Rücken für ihre Karriere frei.

Für seinen Einsatz ist der Muslim mit indischen Wurzeln am Donnerstag in Berlin zu einem der besten Väter Deutschlands gekürt worden. "Es geht uns um neue männliche Rollenbilder", sagte Ulrike Detmers von der Fachhochschule Bielefeld. Die Professorin gehört zur Leitung des Gütersloher Familienunternehmens Mestemacher, das den Preis "Spitzenvater" seit 2006 stiftet. Die mit je 5000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den Braunschweiger und einen Berliner Vater. Zudem wurde ein mit 2500 Euro dotierter Sonderpreis vergeben.

Nachdem der zehnjährigen Malik und die achtjährigen Zwillinge Jamila und Mika zusammen mit der Mutter das Haus verlassen haben, beginnt Mahomed Saleh Abba Omars Arbeit: Er räumt den Frühstückstisch ab, schmeißt den Staubsauger an. "Er denkt immer an alles", sagt Inga Niehaus über ihren Mann. Seine deutsche Frau hatte er kennengelernt, als die Politik- und Islamwissenschaftlerin sowie Afrikanistin in Südafrika für ihre Doktorarbeit recherchierte. Als ihr ältester Sohn dann zwei Jahre und die Zwillinge einige Monate alt waren, bekam Inga Niehaus ein Angebot von der Hamburger Uni. "Uns war klar, mit drei kleinen Kindern können nicht beide voll arbeiten", erzählt Abba Omar.

Eine Freundin der Braunschweiger Familie hatte Mahomed Saleh Abba Omar zum Wettbewerb angemeldet. Er und seine Frau hoffen, dass der Preis dazu beiträgt, gängige Vorurteile abzubauen und andere Männer zur Familienarbeit ermuntert. Für das Preisgeld hat sich die ganze Familie Flüge nach Südafrika geleistet. Und Malik, Mika und Jamila finden die Auszeichnung für ihren Vater ganz toll: "Und wir sind die Spitzenkinder", rufen sie.