Kreis Pinneberg. Nach einer Serie von verschwundenen Ortsschildern hebt die Polizei nun ein Versteck aus. Wie die Ermittler auf das Grundstück kamen.

Ist der Polizei jetzt der „Ortsschild-Bande“ auf der Spur? Nachdem in den vergangenen Tagen diverse Ortsschilder im Kreis Pinnebergentwendet worden sind, haben die Beamten in Holm mehrere Schilder sicherstellen können. Zuvor hatten die Beamten Hinweise einer Person auf den Aufbewahrungsort erhalten.

Bis zu 21 Ortsschilder verschiedener Kommunen im Kreis sollen seit Februar verschwunden sein. Betroffen waren die Gemeinden Appen, Haselau, Heidgraben, Wedel, Bilsen, Uetersen und Moorrege. Außerdem sollen die Diebe sich die Schilder von Bullenkuhlen, Barmstedt, Pinneberg, Kummerfeld sowie Klein Nordende angeeignet haben. In Bilsen sollen allein fünf Schilder gestohlen worden sein. Die Gemeinde hat 300 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zu den Tätern führen.

Welche Schilder entdeckt worden sind, teilt die Polizei nicht mit

Drei Ortsschilder sollen die Beamten bei der Hausdurchsuchung sichergestellt haben, darunter zwei von Gemeinden aus dem Kreis Steinburg. Ein Schild stammt offenbar aus Haseldorf. Schilder aus der aktuellen Diebstahlserie der vergangenen Tage sind wohl nicht darunter. Zudem fanden die Beamten 18 Verkehrsschilder auf, die ebenfalls aus Diebstählen überwiegend von Baustellen stammen könnten.

Offenbar hatte ein Zeuge, der von der Diebstahlserie gelesen hatte, die Schilder auf einem Grundstück entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten verschafften sich einen Durchsuchungsbefehl für das Areal. Wer die Schilder gestohlen hat und warum, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

Polizei hat mit der Auswertung der sichergestellten Gegenstände begonnen

Aktuell hat die Polizei mit der Auswertung und Untersuchung der sichergestellten Gegenstände begonnen. Erst später wird klar, ob die Beamten Spuren finden, die zu den Tätern führen.

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Bereits im vergangenen Jahr hatten vereinzelte Diebstähle von Ortsschildern für Aufsehen gesorgt. Im Oktober sowie erneut im November war etwa die Gemeinde Bönningstedt betroffen.

Schilderklau kann mit Geld- oder Haftstrafe geahndet werden

Der Schil­der­klau stellt einen Dieb­stahl dar und wird als Straf­tat geahn­det. Es kann eine Gelds­trafe geben oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Herstellung und Montage eines Ortsschildes kostet bis zu 500 Euro.

Ein Ortsschildklau hat auch Auswirkungen auf den Verkehr. Mit Passieren des Ortseingangsschilds gilt für Autofahrer Tempo 50. Fehlt das Schild, können Autofahrer theoretisch mit deutlich höheren Geschwindigkeiten den Ortsbereich passieren.