Kiel (dpa/lno). 2023 wurde die Polizei durch Sportveranstaltungen stark belastet. Dabei beanspruchen vor allem Fußballspiele die Aufmerksamkeit der Beamten. Für den SPD-Politiker Dürbrook müsse sich daher was ändern.

Durch Sportveranstaltungen sind im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein etwa 79.000 Arbeitsstunden für die Polizei entstanden. Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage des SPD-Politikers Niclas Dürbrook hervorgeht, war die Landespolizei 108 Mal damit beschäftigt, mit einer Einsatzhundertschaft eine Sportveranstaltung zu begleiten. Zunächst hatte der „NDR“ berichtet.

Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um Fußballspiele - vor allem um Spiele von Zweitligist Holstein Kiel (43) und des Drittliga-Absteigers VfB Lübeck (41). Das zeigt laut Dürbrook, dass die Einsatzintensität nicht alleine eine Frage der Liga ist. Die Landesregierung sollte prüfen, ob durch den Aufstieg von Holstein zusätzliche Belastungen auf die Landespolizei zukommen. Für weitere Belastungen sei mit Blick auf die Überstunden kein weiterer Spielraum möglich, so Dürbrook.

Zudem entfielen laut der Antwort auf die kleine Anfrage auch über 23.000 Arbeitsstunden auf Einsätze der Polizei in anderen Bundesländern. Dafür habe das nördlichste Bundesland eine Kostenerstattung von rund 600.000 Euro erhalten. Gleichzeitig habe aber auch Schleswig-Holstein mehr als 21.000 Euro an Hamburg zahlen müssen, als Kostenentschädigung für den Einsatz von Polizeibeamten aus der Hansestadt in Schleswig-Holstein.

Auffällig ist Dürbrook zufolge auch, dass beim Fußball selbst Nachwuchsspiele abgesichert werden müssen, während Handball und andere Sportarten teilweise in der Antwort der Landesregierung nicht auftauchen. Seiner Meinung nach darf man sich auf Dauer nicht damit abfinden, dass die Polizei durch Fußballspiele derart belastet wird.