Hamburg. Netzwerk Bergedorf pflanzt vor der Wahl Blumen und plant für den 23. Mai eine große Aktion im Sachsentor und der Alten Holstenstraße

Geranien, Tagetes, Petunien und Begonien blühen seit Donnerstag vor der Kirche St. Petri und Pauli um die Wette. Die frisch gepflanzten Blumen sollen nicht nur Bienen ernähren, sondern auch ein Zeichen für die Demokratie setzen. Gute drei Wochen vor der Bezirks- und Europawahl hat das Netzwerk Bergedorf die florale Aktion gestartet. Die Initiatorinnen hoffen, dass noch viele weitere Flächen im Bezirk bepflanzt werden – und die Wahlbeteiligung am 9. Juni hoch sein wird.

Für Donnerstag, 23. Mai, plant das Netzwerk eine große Aktion zum 75. Geburtstags des Grundgesetzes. Ab 16.30 Uhr wollen die Aktivisten durch die Alte Holstenstraße und das Sachsentor ziehen und dort Buchexemplare des Grundgesetzes verteilen, die von der Bundeszentrale für politische Bildung zur Verfügung gestellt werden. Auch Flugblättern mit Argumenten, zur Wahl zu gehen, werden unter die Leute gebracht.

Vor St. Petri und Pauli blühen jetzt Blumen für die Demokratie

Die Blumenbeete vor der zentralen Bergedorfer Kirche werden mit einer Metallplakette mit einem bunten Motiv und dem Slogan „Bergedorf blüht für Demokratie“ markiert. Wer mitmachen will, kann die Plakette oder einen entsprechenden Aufkleber kostenfrei oder gegen Spende im Haus brügge (Leuschnerstraße 86), im KulturA (Otto-Grot-Straße 90), im Stadtteilbüro Neuallermöhe (Fleetplatz 1) oder bei der Bergedorf-Bille-Stiftung (Bergedorfer Straße 100) abholen. Damit können dann neu gepflanzte oder bestehende Blumenbeete gekennzeichnet werden.

Fotos der Blumenbeete sollten dann auf Instagram oder Facebook gepostet und das Netzwerk verlinkt werden. Wer eine Patenschaft für ein Demokratie-Beet im öffentlichen Raum übernehmen möchte, kann Grünchef Wolfgang Charles unter wolfgang.charles@bergedorf.hamburg.de kontaktieren. Der Bezirk fördert die Arbeit des Netzwerks mit 5000 Euro. Für die erste Pflanzaktion hat die Kirchengemeinde St. Petri und Pauli nicht nur die Beete zur Verfügung gestellt, sondern auch die Hälfte der Blumen finanziert.

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„Blumen sind bunt und lebendig, wie die Demokratie“, betont Hanna Gellrich vom Netzwerk und ihre Mitstreiterin Cornelia Springer-Fouad ergänzt: „Man muss sich aber auch um sie kümmern, ansonsten werden sie braun.“ Trotz der eindeutigen Worte: Das Netzwerk Bergedorf legt Wert darauf, vor allem für die Demokratie zu kämpfen und sich nicht über ihre Gegnerschaft zu bestimmten politischen Strömungen zu definieren.

Wenn die Mitglieder Flugblätter verteilen, auf denen sie zur Wahl aufrufen, seien die Reaktionen teilweise trotzdem heftig. „Das ist schon überraschend. Wir gehen mit einigen Leuten wirklich in harte Konfrontationen“, sagt Springer-Fouad. Eine Aufgabe des Netzwerkes sei es deswegen auch, sich für solche Diskussionen zu wappnen und Argumente für den Gang zur Wahlurne zu sammeln. Mitstreiter für die Verteilaktion am 23. Mai sind willkommen. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr an der Bergedorf-Bille-Stiftung (Bergedorfer Straße 100).