München/Schwerin (dpa/mv). Eine neue Untersuchung des Ifo-Instituts zeigt, dass der Gymnasialbesuch oftmals mit der Ausbildung und dem Gehalt der Eltern zusammenhängt. Auch im Nordosten gibt es demnach keine Chancengerechtigkeit.

Die Bildungschancen in Mecklenburg-Vorpommern sind ungleich verteilt - ähnlich wie in anderen Bundesländern. Wie eine Untersuchung des Info-Instituts ergab, hängt der Gymnasialbesuch von Kindern oft vom Einkommen und Bildungshintergrund der Eltern ab. Kinder aus Elternhäusern ohne Abitur und mit weniger Geld gehen demnach seltener auf ein Gymnasium als Kinder aus bessergestellten Haushalten.

Kinder im Nordosten mit Eltern ohne Abitur und weniger als 5000 Euro netto Haushaltseinkommen (niedrigerer Hintergrund) haben der Studie zufolge eine Wahrscheinlichkeit von 26,5 Prozent, aufs Gymnasium zu gehen. Hat aber mindestens ein Elternteil Abitur oder das monatliche Einkommen liegt über 5000 Euro netto (höherer Hintergrund), beträgt die Wahrscheinlichkeit 52,9 Prozent. Deutschlandweit liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Gymnasialbesuch laut Ifo-Institut bei 26,7 Prozent für Kinder mit niedrigerem Hintergrund - mit höherem Hintergrund sind es 59,8 Prozent.

Unter anderem aufgrund der vergleichsweise niedrigen Löhne in Mecklenburg-Vorpommern werden mehr als zwei Drittel aller Kinder (67,9 Prozent) im Nordosten einem niedrigeren Hintergrund zugeordnet. Höher ist dieser Anteil nur in Sachsen-Anhalt mit 68 Prozent. Die Studienautoren weisen zudem darauf hin, dass auch andere Wege zu Hochschulreife angeboten werden als das klassische Gymnasium.