Kiel. Nach Schleswig-Holstein kommen weniger Geflüchtete. Fast alle sieben Erstaufnahmen sind halb leer. Aber das kann sich schnell ändern.

Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) will künftig einen Mix aus 10.000 aktiven und inaktiven Flüchtlingsplätzen in den Erstaufnahmen im Land vorhalten. Es seien zuletzt weniger Geflüchtete nach Schleswig-Holstein gekommen, sagte die Ministerin dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (SHZ, Samstag). „Die Zahlen sind supergering, das ist eine Auswirkung der Grenzkontrollen.“

Den Angaben des Ministeriums zufolge waren in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 noch mehr als 4000 Flüchtlinge in den Norden gekommen, 2024 waren es rund 2800. Fast alle der sieben Erstaufnahmen im Land stünden zur Hälfte leer. Die Erstaufnahmen halten dem Ministerium zufolge derzeit 8400 Plätze vor, davon seien 4500 belegt.

Geflüchtete: Standortkonzept soll ab 2025 wirken

„Wir haben die zusätzlichen Plätze im Zuge der Ukraine-Notkredite geschaffen, die Ende des Jahres auslaufen“, sagte die Grünen-Politikerin dazu. Mit Blick auf die Haushaltslage könne das Land es sich aber nicht leisten, die Unterkünfte in großer Zahl leer stehen zu lassen.

Für die Kommunen ändere sich damit im Resultat nichts, sagte Touré laut Mitteilung. Die Beratungen mit den Kommunen hierüber laufen und die Umsetzung soll gemeinsam entschieden werden, hieß es weiter. „Unser zukünftiges Standortkonzept soll ab 2025 wirken. Dabei sollen Teile der 10.000 Plätze aktiv und andere inaktiv zur Verfügung stehen. Die Kommunen können sich darauf verlassen, dass wir bei Bedarf bis zu 10.000 Menschen in den Erstaufnahmeeinrichtungen unterbringen können.“ Ihren Angaben zufolge bleiben die Menschen im Schnitt drei Monate in den Landesunterkünften.