Ludwigslust (dpa/mv). Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling, dessen Raupen bei Menschen schwere allergische Reaktionen auslösen können. Betroffen ist in MV vor allem Ludwigslust-Parchim.

Der stark vom Eichenprozessionsspinner betroffene Landkreis Ludwigslust-Parchim pausiert dieses Jahr bei der Bekämpfung der Schmetterlingsraupen aus der Luft. Nach der Aktion im vergangenen Jahr, bei der rund 80 Kilometer Eichenalleen vom Hubschrauber aus mit einem Biozid besprüht wurden, hätten die aktuellen Kontrollen ergeben, dass dieses Jahr punktuelle Bekämpfungsmaßnahmen vom Boden aus genügen, teilte ein Landkreissprecher am Freitag mit. Dabei werden die Nester in befallenen Bäumen mechanisch entfernt, zum Beispiel abgesaugt.

Die Bekämpfungsmaßnahmen dienen den Angaben zufolge der Abwehr gesundheitlicher Gefahren. Die mikroskopisch kleinen Brennhaare der Raupen können beim Menschen stark juckende allergische Hautreaktionen sowie Entzündungen an den Augen hervorrufen. Auch die oberen Atemwege können betroffen sein. Die Raupen sollte man daher nicht berühren. In Kontakt mit den Brennhaaren kann man allerdings auch durch Verwehungen kommen.

Der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) wird Experten zufolge durch den Klimawandel begünstigt. Ausschlaggebend für die Entwicklung seien die Witterungsbedingungen im Spätsommer beim Falterflug und der Eiablage sowie im Frühjahr während des Larvenschlupfs, erklärt das Julius Kühn-Institut in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt). Stiegen die Temperaturen im Frühjahr zeitig an, fielen Schlupf und Laubaustrieb für die hungrigen Insekten günstig zusammen.