Hannover (dpa/lni). Wie kann die Demokratie gestärkt werden? Der Präsident der Region Hannover hat Vorschläge, die sich vor allem an die Politik richten.

Demokratie sollte aus Sicht von Hannovers Regionspräsident Steffen Krach (SPD) von der ersten Klasse an als Schulfach unterrichtet werden. Das sagte der SPD-Politiker in einem Interview der „Nordwest-Zeitung“ (Mittwoch). Es sei wichtig, bei Kindern und Jugendlichen dafür zu werben, was für ein großes Privileg es sei, in einer Demokratie leben zu dürfen.

Von den demokratischen Parteien forderte Krach einen fairen Umgang miteinander. „Vor allem kann es nicht sein, dass der demokratische Mitbewerber als „Hauptfeind“ bezeichnet wird“, sagte er der Zeitung. Es sei wichtig, den politischen Kompromiss wieder als positiv anzusehen. „Die Verärgerung und der Hass auf Politiker haben sich über Jahre hinweg aufgebaut. Vertrauen zurückzugewinnen, wird ebenfalls dauern“, so der Regionspräsident.

Angebote gerade in den ländlichen Regionen sind Krach zufolge enorm wichtig. „Jedes Jahr werden in Deutschland 80 Schwimmbäder geschlossen. Das ist ein Skandal“, sagte er. „Man stelle sich vor, jedes Jahr würden 80 Autobahnen abgeschafft. Der Aufschrei wäre groß.“ Krach verwies darauf, dass es Aufgabe des Staates ist, soziale Strukturen zu organisieren. „Andernfalls machen die Feinde der Demokratie im ländlichen Raum entsprechende Angebote für Jugendliche.“