Wie gewinnt man einen Nobelpreis? Erstens: An etwas forschen, woran niemand anderes forscht. Zweitens: Dem eigenen Enthusiasmus folgen. Gut, damit allein ist es vielleicht noch nicht getan, räumt Nobelpreisträger Benjamin List ein. Er hat 2021, gemeinsam mit dem Chemiker David MacMillan, den wichtigsten Wissenschaftspreis der Welt im Fach Chemie gewonnen: „Die Chemiker sind schon ein bisschen ‚nerdig‘. Das muss ich zugeben. Es ist schon komisch, dass man sich nicht so sehr für Menschen, sondern eher für Materie interessiert.“ Was für ein Mensch ist List? Dem gehen FUNKE-Verlegerin Julia Becker und Moderator Jörg Thadeusz in der neuen Folge des Podcasts “Salon FUNKE“ nach. Gab es familiären Druck, dass List einen Weg in der Wissenschaft einschlägt? Denn, kleine Randnotiz: Lists Tante, Christiane Nüsslein-Volhard, hat in den 90ern einen Nobelpreis gewonnen. Doch auch Lists Mutter habe schon das Credo verfolgt: „Mach das, was dir Spaß macht!“ Ein einschneidendes Erlebnis hat Lists Leben und das seiner Familie stark geprägt. Im Jahr 2004 erlebten List, seine Frau und die beiden Söhne den Tsunami in Thailand. Rund 230.000 Menschen starben nach dem Erdbeben im Indischen Ozean und seinen Folgen. List und seine Familie überlebten. Seine Frau sei bis heute jeden Tag dankbar, dass sie überlebt haben. Und auch List beschreibt, dass er sich gut ein Jahr danach in einem besonderen Zustand befunden hätte: „Ich war total glücklich und dankbar und wusste einfach, worauf es im Leben ankommt. Und das war eben nicht, dass ich einen großen Preis kriege oder dass mich Kollegen zitieren oder dass ich Anerkennung für meine Arbeit finde oder mir ein tolles Auto kaufe oder solche Dinge. Das hat mich wirklich komplett nicht mehr interessiert in dem Moment, ich war davon befreit - für eine lange Zeit.“ Sprung in die Zukunft, 17 Jahre später: List forscht an natürlichen Stoffen, die eine chemische Reaktion auslösen können. Er habe die Chance, die Welt zu verändern, meint Moderator Jörg Thadeusz. „Katalyse hat in der Vergangenheit die Welt verändert“, entgegnet List. Ohne das Haber-Bosch-Verfahren, mit dem Ammoniak hergestellt und welches als Dünger eingesetzt wird, gäbe es nicht acht Milliarden sondern maximal zwei bis vier Milliarden Menschen auf dem Planeten, sagt er. „Aber ich möchte mir jetzt nicht anmaßen, dass das meine Entdeckung auch gemacht hat. Ich freue mich, dass sie eingesetzt wird. Dass damit Medikamente hergestellt werden, sodass ich indirekt Menschenleben rette.“ List hat aber schon eine neue Idee: CO2 in Kohle und Sauerstoff spalten. „Ich finde, eigentlich ist das die schönste Aufgabe für Chemiker, jetzt auch was dazu beizutragen, den Klimawandel ein bisschen abzumildern. Das wäre wirklich eine Reaktion, die würde das komplett erledigen - mit einem Schlag. Wenn man die wirklich im großen Maßstab durchführen könnte.“ Wie nah ist Benjamin List an diesem wissenschaftlichen Ziel? Die Antwort hören Sie in der neuen Podcastfolge.

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Wie gewinnt man einen Nobelpreis? Erstens: An etwas forschen, woran niemand anderes forscht. Zweitens: Dem eigenen Enthusiasmus folgen. Gut, damit allein ist es vielleicht noch nicht getan, räumt Nobelpreisträger Benjamin List ein. Er hat 2021, gemeinsam mit dem Chemiker David MacMillan, den wichtigsten Wissenschaftspreis der Welt im Fach Chemie gewonnen: „Die Chemiker sind schon ein bisschen ‚nerdig‘. Das muss ich zugeben. Es ist schon komisch, dass man sich nicht so sehr für Menschen, sondern eher für Materie interessiert.“ Was für ein Mensch ist List? Dem gehen FUNKE-Verlegerin Julia Becker und Moderator Jörg Thadeusz in der neuen Folge des Podcasts "Salon FUNKE" nach. Gab es familiären Druck, dass List einen Weg in der Wissenschaft einschlägt? Denn, kleine Randnotiz: Lists Tante, Christiane Nüsslein-Volhard, hat in den 90ern einen Nobelpreis gewonnen. Doch auch Lists Mutter habe schon das Credo verfolgt: „Mach das, was dir Spaß macht!“ Familie List überlebt Naturkatastrophe Ein einschneidendes Erlebnis hat Lists Leben und das seiner Familie stark geprägt. Im Jahr 2004 erlebten List, seine Frau und die beiden Söhne den Tsunami in Thailand. Rund 230.000 Menschen starben nach dem Erdbeben im Indischen Ozean und seinen Folgen. List und seine Familie überlebten. Seine Frau sei bis heute jeden Tag dankbar, dass sie überlebt haben. Und auch List beschreibt, dass er sich gut ein Jahr danach in einem besonderen Zustand befunden hätte: „Ich war total glücklich und dankbar und wusste einfach, worauf es im Leben ankommt. Und das war eben nicht, dass ich einen großen Preis kriege oder dass mich Kollegen zitieren oder dass ich Anerkennung für meine Arbeit finde oder mir ein tolles Auto kaufe oder solche Dinge. Das hat mich wirklich komplett nicht mehr interessiert in dem Moment, ich war davon befreit - für eine lange Zeit.“ Verändert die Forschung von Benjamin List die Welt? Sprung in die Zukunft, 17 Jahre später: List forscht an natürlichen Stoffen, die eine chemische Reaktion auslösen können. Er habe die Chance, die Welt zu verändern, meint Moderator Jörg Thadeusz. „Katalyse hat in der Vergangenheit die Welt verändert“, entgegnet List. Ohne das Haber-Bosch-Verfahren, mit dem Ammoniak hergestellt und welches als Dünger eingesetzt wird, gäbe es nicht acht Milliarden sondern maximal zwei bis vier Milliarden Menschen auf dem Planeten, sagt er. „Aber ich möchte mir jetzt nicht anmaßen, dass das meine Entdeckung auch gemacht hat. Ich freue mich, dass sie eingesetzt wird. Dass damit Medikamente hergestellt werden, sodass ich indirekt Menschenleben rette.“ List hat aber schon eine neue Idee: CO2 in Kohle und Sauerstoff spalten. „Ich finde, eigentlich ist das die schönste Aufgabe für Chemiker, jetzt auch was dazu beizutragen, den Klimawandel ein bisschen abzumildern. Das wäre wirklich eine Reaktion, die würde das komplett erledigen - mit einem Schlag. Wenn man die wirklich im großen Maßstab durchführen könnte.“ Wie nah ist Benjamin List an diesem wissenschaftlichen Ziel? Die Antwort hören Sie in der neuen Podcastfolge. +++ „Salon FUNKE“ ist der Podcast von und mit Julia Becker und Jörg Thadeusz. In den Salon werden Gäste aus Nordrhein-Westfalen, Deutschland und der ganzen Welt zum Gespräch eingeladen. Becker und Thadeusz wollen Menschen treffen, die im Gespräch sind. Und die sich auf ein wirkliches Gespräch einlassen. Im Kern geht es um die eine, die zentrale Frage: „Wer sind Sie?“ Am Ende einer jeden Folge wissen Sie und die beiden Hosts dann eine Menge mehr über die Gäste. Julia Becker ist Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der FUNKE Mediengruppe. Jörg Thadeusz ist Journalist, Moderator und Autor. Julia Becker und Jörg Thadeusz kennen und schätzen sich – und freuen sich sehr, gemeinsam den „Salon FUNKE“ mit Leben zu füllen. +++ Haben Sie Feedback oder Fragen an Julia Becker und Jörg Thadeusz? Dann schreiben Sie uns an salonfunke@funkemedien.de Folgen Sie unserem Podcast kostenlos in ihrer liebsten Podcast-App, zum Beispiel auf Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. „Salon FUNKE“ ist ein Podcast der FUNKE Mediengruppe.