Hannover (dpa/lni). In mehreren Bundesländern gibt es ihn bereits, in Niedersachsen soll zum neuen Schuljahr ein bestimmter Index angewendet werden. Was steckt hinter den Plänen?

Mit dem geplanten Sozialindex will Niedersachsens rot-grüne Landesregierung die Chancengleichheit an Schulen erhöhen. Über die Pläne wird am Mittwoch im Landtag beraten.

Wenn an Schulen Kinder und Jugendliche mehr Förderbedarf haben als an anderen Schulen, sollen dort verstärkt Lehrer oder weiteres Personal eingesetzt werden. Um herauszufinden, wo dieser Bedarf besonders groß ist, soll ein Sozialindex eingeführt werden. Dieser könnte beispielsweise aus verschiedenen Indikatoren bestehen. Man will also eine bessere Einschätzung gewinnen, an welchen Schulen mehr Unterstützung notwendig ist.

Dieser Index soll zum neuen Schuljahr in Niedersachsen greifen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) zeigte sich jüngst zuversichtlich, dass der Zeitpunkt gehalten werden kann.

Die familiäre Herkunft eines Kindes hat nach wie vor einen großen Einfluss auf Bildungschancen. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Stefan Störmer, sagte kürzlich, Studien würden zeigen, dass der Bildungserfolg stark vom sozio-ökonomischen Hintergrund des Elternhauses abhänge. In mehreren Bundesländern gibt es einen solchen Index bereits - etwa in Nordrhein-Westfalen und Hamburg.