Themen: FC St. Pauli: Platzsturm im Millerntor-Stadion +++ „Hamburg feiert braun-weiß“ +++ Der HSV braucht wieder eine Führung

Was für eine Freude!

14. Mai: „29.546 werden sagen: Ich war dabei. Der FC St. Pauli spielt in einer anderen Liga. Der erste Bundesliga-Aufstieg seit 14 Jahren, der erste Platzsturm am Millerntor seit 29. Und ein kollektives Glücksgefühl“

Herr Iken, Sie haben mit Ihrem Artikel genau das beschrieben, was die Fankultur am Millerntor ausmacht. Es geht nicht um große Titel, sondern um große Emotionen. Auch sehr kontrollierte Menschen waren komplett angefasst. Auch wir haben uns gesagt: Lass uns kurz den Platzsturm ansehen, und dann gehen wir zufrieden nach Hause. Am Ende haben wir auch auf dem Rasen mitgefeiert. Was für eine Freude in diesen Zeiten!

Stefan Kruse

Mir fehlen die Worte

14. Mai: Leitartikel: „HSV-Tage der Wahrheit. Aufsteiger St. Pauli und Kiel drohen den Ex-Bundesliga-Dino abzuhängen“

Der HSV ist am (vorläufigen) Tiefpunkt aller Tiefpunkte. Alle schweigen, niemand übernimmt Verantwortung, der Rat der Ahnungslosen holt sich reihenweise Absagen, ist zerstritten, hat keinen Plan, Boldt ist abgetaucht, hat kein Ehrgefühl zu sagen „wir haben es unter meiner Führung nicht geschafft, ich trete zurück“. Geriert sich nach der Stadtmeisterschaft wie ein Heilsbringer, um dann eine Woche später das ultimative Versagen nicht zu kommentieren. Beim Segeln gibt es das Manöver des letzten Moments, um eine Kollision zu verhindern, dieser Moment ist allerspätestens jetzt; wenn der Kurs nicht drastisch geändert wird, droht der finale Untergang. Aber immer noch steht die Kapelle an Bord, und alle singen „Mein Hamburg lieb ich sehr“ – dabei steht das Wasser schon am Hals. Mir fehlen mittlerweile die Worte für das, was sich da vor unseren Augen abspielt.

Peter Wendt

Pauli ins Volksparkstadion

13. Mai: „,Hamburg feiert braun-weiß‘“. DFL, Politiker und HSV gratulieren – Göttlichs Spitze gegen den Rivalen“

Als HSV-Mitglied möchte ich dem FC St. Pauli zum Aufstieg gratulieren. Es ist schön, dass Hamburg wieder Erstliga-Fußball zu sehen bekommt. Es wäre noch schöner, wenn der FC. St. Pauli, der HSV und die DFL-Spielplanung es ermöglichen, dass der FC. St. Pauli gegen Bayer Leverkusen, Bayern München, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt im Volksparkstadion vor einer größeren Kulisse spielen würde, um mehr Hamburgern wieder erstklassigen Fußball zu zeigen. Dafür müssten sowohl der FC. St. Pauli als auch der HSV über ihren Schatten springen. Bei rechtzeitiger Anmeldung wäre es sicherlich für den DFL kein Problem, je drei Spiele in der Hin- und Rückrunde so zu platzieren, dass der HSV an diesen Wochenenden Auswärtsspiele hat. Beide Vereine würden zudem über Mehreinnahmen von dieser Kooperation profitieren. Ich bin gespannt, ob beide Vereine für den Hamburger Fußball denken.

Helmut Koppermann, Wedel

Unnötiger Kommentar

Glückwunsch an den FC St. Pauli für die großartige sportliche Leistung über die gesamte Saison 2023/2024. Nicht bundesligareif und absolut unnötig sind die Kommentare des Herrn Göttlich gegenüber dem HSV, womit er die Leistung der Spieler und des Teams abzuwerten droht. Ich bin mir sicher, dass im umgekehrten Fall derartige Kommentare von keinem HSV-Präsidiumsmitglied geäußert werden würden. Übrigens: Ich freue mich über Siege und gute Leistungen beider Mannschaften.

Horst von Schrader

HSV bleibt bedeutend

Gewinnen will gelernt sein. Zunächst einmal Glückwunsch an den FC St. Pauli zu einem vollkommen verdienten Aufstieg. Dass der Verein recht wenig Erfahrung mit sportlichem Erfolg hat, zeigen jedoch die zitierten Kommentare der Verantwortlichen des Vereins. Wer wie Oke Göttlich unmittelbar nach Abpfiff und Erreichen des großen Ziels nichts anderes im Kopf hat, als spöttische Spitzen in Richtung Stadtnachbar zu tätigen, der unterstreicht damit vor allem eines: Der HSV ist und bleibt der bedeutendste Fußballverein der Stadt! Auch ohne Aufstieg.

Philip Diekert

Immer dieselbe Leier ...

13. Mai: Kommentar: „Der HSV braucht wieder eine Führung. Der Club präsentiert sich seit Wochen führungslos. Wer übernimmt die Verantwortung für das erneute Scheitern? Aufsichtsrat muss handeln“

Erneut werden nach dem verpassten Aufstieg Durchhalteparolen und der Angriff auf den Aufstieg für die neue Saison propagiert. Es langweilt, da es jedes Jahr dieselbe Leier ist. Solange der HSV glaubt, nicht ins Unterhaus, sondern in die 1. Liga zu gehören, gehen Spiele wie gegen Osnabrück oder andere Underdogs verloren. In der 2. Liga wird Fußball nicht nur gespielt, sondern gearbeitet. Da ist es auch nicht hilfreich, gegen den Stadtrivalen zu gewinnen, wenn das nächste Spiel gegen einen Abstiegskandidaten in die Hose geht. Und auch der Trainer ist nach meinem Dafürhalten für die Situation mitverantwortlich. So wie Baumgart spielen lässt, mag das für die Bundesliga passen. Nicht aber für die 2. Liga. Ich bin der festen Überzeugung, dass der HSV auch nach der neuen Saison weiterhin im Unterhaus spielen wird.

Hans-Joachim Wehmeier

Tiefpunkt erreicht?

Ob es noch schlimmer kommen kann? Ich befürchte fast: ja. Als es 2018 zu Recht in die Zweite Bundesliga ging, dachte ich, den Tiefpunkt erlebt zu haben. Mitnichten! Am letzten Freitag musste ich einen Landesliga-HSV sehen. Ich war dankbar, dass wir nicht aufgestiegen sind. Ein Aufstieg wäre was für Masochisten geworden. Wie schon seit Jahren hat der HSV hat ein Führungsproblem. Herr Boldt zeigt eine eklatante Schwäche in der Personalführung. Tim Walther als Trainer zu verpflichten war erst einmal nicht so verkehrt, dafür die Trennung viel zu spät. Steffen Baumgart zu holen, na ja. Reicht es schon aus, als Kind HSV-Fan gewesen zu sein, um HSV-Trainer zu werden? Was für eine Farce. Ich halte sehr viel von Michael Kühne, aber seine Idee, Felix Magath für den Sportvorstand vorzuschlagen, ist doch schon ein bisschen schräg. Magath verkörpert doch den Fußball der Vergangenheit. Dass Horst Hrubesch sein Verbleiben an Jonas Boldt knüpft, ist schon skurril. Wenn ich am Freitag Spieler des HSV gewesen wäre, hätte mich der Applaus der Fans beschämt.

Hans-Joachim Klaus, Thüringen

Schneller Neuanfang

11./12. Mai: „HSV bleibt zweitklassig. Unerklärlich schwache Vorstellung mit hoher Fehlerquote bei der 0:1-Niederlage in Paderborn“

Die beschämende Niederlage des HSV gegen Paderborn unterstreicht den unbedingten Handlungsbedarf bei Management und Team. Ein Sportvorstand, dessen bemerkenswerteste Leistung darin besteht, den HSV in fünf Spielzeiten, trotz immensen Budgets, zum „Zweitliga-Dino“ zu managen, ist nicht mehr haltbar. Boldts Selbsteinschätzung, trotz verfehlter Spielerverpflichtungen, eines verschleppten Trainerwechsels und Nichterreichung selbst gesteckter sportlicher Ziele der richtige Mann für diesen Job zu sein, zeugt von Realitätsverlust und mangelndem Verantwortungsbewusstsein. Der „Walter/Boldt-Kader“ gilt als der individuell bestbesetzte der Zweiten Liga. Doch lässt er nach wie vor jegliche Aufstiegs-DNA vermissen. Unbedingter Siegeswille, Aggressivität und Cleverness waren bei den Rothosen gegen Paderborn nicht zu erkennen. Um im verflixten siebten Zweitligajahr endlich das Fußball-Oberhaus zu entern, braucht es keinen neuen Trainer, sondern Spielerpersönlichkeiten, die auf dem Platz zeigen, dass sie aufsteigen wollen und können, einen Sportvorstand, der die fachliche und persönliche Kompetenz hat, ein willensstarkes, erfolgshungriges Team gemeinsam mit dem Trainer zusammenzustellen und zu entwickeln, und ein Unterstützerumfeld, das sich inhaltlich nicht in die Arbeit von Trainer und Management einmischt. Je eher der notwendige Neuanfang in Angriff genommen wird, desto besser!

Dirk Petersmeier

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