Berlin. In Düsseldorf ist in der Nacht ein Kiosk explodiert. Die genauen Umstände sind noch unklar. Mehrere Menschen starben.

Bei einem Brand in Düsseldorf sind drei Menschen ums Leben gekommen und zwei weitere lebensgefährlich verletzt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, war in der Nacht zum Donnerstag aus bislang ungeklärter Ursache ein in einem Wohnhaus integrierter Kiosk in Brand geraten.

Zuvor hatte die Neue Ruhr Zeitung (NRZ) berichtet. Demnach sei es gegen 2.30 Uhr in der Nacht auf Donnerstag in einem Mehrfamilien- und Geschäftshaus zu einer Explosion im Erdgeschoss gekommen. Diese sei so stark gewesen, dass selbst Fahrzeuge auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Brand gerieten. Aus dem Erdgeschoss habe sich dann Feuer in die oberen Etagen ausgebreitet. Der Brand löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus, für drei Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Explosion in Düsseldorf: Ursache noch unklar – Polizei ermittelt

Weitere 16 Menschen wurden teils schwer verletzt. Bewohner hätten sich laut NRZ teilweise auf ihre Balkone gerettet. Sie waren auch über Drehleitern gerettet worden. Zwei der Verletzten schweben laut Feuerwehr noch in Lebensgefahr. Alle Verletzten sind in Krankenhäuser gebracht worden. Das betroffene Haus ist nicht mehr bewohnbar.

Ein Absperrband der Polizei ist vor einem Wohnhaus zu sehen, in dem ein Brand wütete. Bei dem Brand in Düsseldorf sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und weitere verletzt worden.
Ein Absperrband der Polizei ist vor einem Wohnhaus zu sehen, in dem ein Brand wütete. Bei dem Brand in Düsseldorf sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und weitere verletzt worden. © DPA Images | Federico Gambarini

Bei den Toten handele es sich um drei Männer, sagte Staatsanwalt Martin Stücker der dpa. Einer von ihnen sei identifiziert: Es sei ein 55-jähriger Bewohner des Hauses. Einer der Toten sei in einer Wohnung entdeckt worden, zwei im Treppenhaus. Der Staatsanwalt wollte eine Fremdeinwirkung von außen nicht ausschließen. Genaueres müssten nun die Untersuchungen der Sachverständigen ergeben. Die Todesursachen stehen noch nicht definitiv fest, stünden aber vermutlich im Zusammenhang mit dem Brand. Die Spuren vor Ort deuteten auf eine heftige Explosion hin, für die es aber noch keine Erklärung gebe.

Ermittlungen zur Brandursache laufen

Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar, wie es von der Polizei hieß. Es werde in alle Richtungen und auf „Hochtouren“ ermittelt, sagte ein Sprecher am Donnerstagmorgen. So sei unklar, ob es sich etwa um ein Unfallgeschehen oder einen technischen Defekt handele. „Was ich aber jetzt schon sagen kann, ist, dass es momentan keinerlei Hinweise darauf gibt, dass das Brandgeschehen durch eine Fremdeinwirkung von außen entstanden ist“, sagte ein Sprecher.

Eine Vielzahl an Spezialisten, darunter Spurensicherer und Brandermittler, seien vor Ort. „Unsere vordringlichste Aufgabe ist es nun, die Identität der Verstorbenen herauszufinden.“ Die Obduktion der Leichen laufe. Zum aktuellen Zustand der Verletzten konnte der Polizeisprecher zunächst keine weiteren Angaben machen.

Vor Ort kursiert das Gerücht, dass es sich bei dem Brand um eine Vertuschungstat handeln soll, berichtet Reporter der NRZ. Laut eines Berichtes des WDR heißt es aus Feuerwehrkreisen, dass eine Leiche „massive Verletzungen“ aufgewiesen habe, „die nicht vom Brand oder der Explosion“ stammen sollen.

Beamte des Landeskriminalamtes wollten diesen Verdacht am Morgen aber nicht bestätigen. Marcel Fiebig, Pressesprecher der Polizei Düsseldorf, erklärte am Donnerstagvormittag, dass es bisher „keiner Hinweise darauf gibt, dass das Brandgeschehen durch eine Fremdeinwirkung von Außen entstanden ist“.

Innenminister Reul spricht von „Explosion“

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärte, die Ursache sei völlig unklar. Es gebe momentan „gar keine Hinweise auf gar nix“, sagte Reul am Donnerstagmittag. „Es war so was wie eine Explosion.“ Dies habe zu dem Brand geführt, der dann ganz schnell auch auf Fahrzeuge und das gesamte Gebäude übergegriffen habe. Polizei und Feuerwehr seien schnell vor Ort gewesen. Notfallseelsorger seien im Einsatz.

Auch 70 Bewohner von angrenzenden Gebäuden hätten kurzfristig ihre Wohnung verlassen müssen. „Heute Nacht haben die Scheiben gewackelt. Ich dachte, irgendetwas ist mit einem Stromkabel.“, zitiert die NRZ einen Anwohner. Ein anderer Nachbar sagte: „Die Feuerwehr hat uns heute Nacht aus dem Bett geklingelt.“ Er, seine Nachbarn und die Bewohner von zwei weiteren Häusern wurden in einen nahegelegenen Kindergarten gebracht und versorgt. „Die Feuerwehr hat das super organisiert.“

Am Gebäude laufen am Donnerstag weiterhin Sicherungsmaßnahmen. Aktuell gehe die Feuerwehr laut NRZ davon aus, dass die Arbeiten noch mehrere Stunden andauern. Sie war mit drei Löschzügen und in der Spitze mit 100 Kräften im Einsatz.

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lro/dpa