Hamburg. Das beeindruckende Luxusschiff hat in Hamburg wieder die Leinen losgemacht. Doch der nächste Besuch kommt: Welche seltenen Pötte noch anlaufen.

  • Das Kreuzfahrtschiff „Queen Mary 2“ beehrte am Dienstag den Hamburger Hafen
  • Außerdem laufen am Mittwoch gleich mehrere seltene Gäste in Hamburg ein
  • Ein völlig neuer Schiffstyp kommt in dieser Woche aus Frankreich nach Hamburg

Sie ist schon länger nicht mehr da gewesen, nun war sie wieder in Hamburg – zumindest für ein paar Stunden: Die „Queen Mary 2“, die ihren Namen tatsächlich noch verdient, ist am Dienstag nach längerer Abwesenheit zu ihrem ersten Besuch 2024 in die Hansestadt zurückgekehrt.

Nach „Queen Mary 2“ im Hafen Hamburg: Welche seltenen Schiffe bald anlaufen

Das Kreuzfahrtschiff machte am frühen Morgen am Kreuzfahrtterminal Steinwerder fest. Das Luxus-Kreuzfahrtschiff war allerdings nur etwa zwölf Stunden in der Hansestadt. Schon am Abend gegen 19 Uhr hieß es wieder: die Leinen losmachen und Richtung Southampton fahren.

Seit dem 19. Juli 2004 ist die „Königin der Meere“ ein fester Bestandteil der Kreuzfahrtliste des Hamburger Hafens. Das 345 Meter lange Kreuzfahrtschiff mit dem charakteristischen dunkelblauen Rumpf wird Hamburg in diesem Jahr auch noch am 6. und am 14. August sowie abschließend am 15. Oktober anlaufen

Ganz schön lang: Die „Queen Mary 2“ misst 345 Meter.
Ganz schön lang: Die „Queen Mary 2“ misst 345 Meter. © dpa | Bodo Marks

„Queen Mary 2“ & Co.: Eine Woche Highlights im Hafen

Nach sehr langer Zeit mal wieder zu Gast in Hamburg ist in dieser Woche derweil ein bestimmtes Frachtschiff der französischen Reederei CMA CGM: Die „CMA CGM Mozart“ ist kein besonders großes Containerschiff. Sie kann gerade einmal 5762 Standardcontainer transportieren. Dafür hat sie sich der Datenbank von Hafen Hamburg Marketing (HHM) zufolge zuletzt vor sieben Jahren auf der Elbe blicken lassen. Sie wird am Mittwoch um 7 Uhr am Containerterminal Eurogate erwartet, dort gerade einmal 206 Container abladen und 207 neu aufnehmen, bevor sie dann um 3 Uhr in der Nacht wieder ablegt.

Fast ebenso lange – nämlich sechs Jahre – war die „MSC Maeva“ nicht im Hamburger Hafen. Das 324 Meter lange Containerschiff ist eines von 800 Containerschiffen der Schweizer Reederei MSC, die bekanntlich mit 49,9 Prozent bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einsteigen will. Noch werden die MSC-Frachter aber überwiegend bei Eurogate abgefertigt.

Französische Reederei sorgt für Erstanlauf der „CMA CGM Ermitage“ in Hamburg

Das trifft auch auf die „MSC Maeva“ zu, die bereits am Montag einlief. Der Segelliste zufolge hat sie 9557 Standardcontainer (TEU) dabei, die für Hamburg und das Hinterland bestimmt sind. 9558 TEU werden neu geladen, bevor der Frachter am Dienstag um 6.15 Uhr Hamburg wieder verlässt.

Neben älteren Schiffen – die „MSC Maeva“ wurde 2005 gebaut – kommen in dieser Woche auch brandneue Frachter nach Hamburg, die erst in diesem Jahr von der Werft ausgeliefert wurden. Noch auf der Jungfernfahrt und damit zum ersten Mal wird am Sonntag, 19. Mai, die „CMA CGM Ermitage“ am Containerterminal Eurogate festmachen.

CMA CGM stellt neuen Schiffstyp vor

Wie ihr Schwesterschiff „CMA CGM Mermaid“, die seit Ende Februar und damit einen Monat früher als die „Ermitage“ in Betrieb der französischen Reederei ist, begründen die beiden Schiffe, denen acht weitere folgen sollen, einen völlig neuen Schiffstyp in dieser Größenordnung bei CMA CGM.

Die „CMA CGM Mermaid“  ist gerade einmal vier Monate alt und kommt schon nach Hamburg.
Die „CMA CGM Mermaid“  ist gerade einmal vier Monate alt und kommt schon nach Hamburg. © CMA CGM | CMA CGM

Wie die „Mermaid“ ist die „Ermitage“ ein 204 Meter langes Feederschiff, das 2000 Boxen tragen kann und im Mittelmeerraum und in Nordeuropa eingesetzt wird. Die Frachter weisen einige Besonderheiten auf: Sie fahren mit Flüssigerdgas (LNG) und stoßen bei der Verbrennung 25 Prozent weniger CO₂ und 90 Prozent weniger Stickoxide aus. Die Deckaufbauten sind vorne.

Antrieb mit Flüssigerdgas

Am Bug haben die Schiffe eine Art Spoiler, ein Bugschild, das den Luftwiderstand verringern und damit den Treibstoffverbrauch und den CO₂-Ausstoß weiter senken soll. Diese aerodynamischen Schilde setzen sich immer mehr bei den Reedereien durch, auch die japanische Ocean Network Express (ONE) fährt inzwischen mit Bugschild.

Wer die ungewöhnlichen Schiffe sehen wollte, bekam bereits am späten Montag dazu die Gelegenheit – um 23 Uhr machte die „CMA CGM Mermaid“ bei Eurogate fest. Am Sonntag folgt dann, ebenfalls um 23 Uhr, die „Ermitage“.

Das rosafarbene Containerschiff „One Innovation“ ist im Hamburger Hafen immer ein Hingucker.
Das rosafarbene Containerschiff „One Innovation“ ist im Hamburger Hafen immer ein Hingucker. © picture alliance / Rainer Keuenhof | Rainer Keuenhof

Aber auch die weltgrößten Containerschiffe kommen weiter zuverlässig nach Hamburg, wie die „One Innovation“ des japanischen Reederei-Konglomerats Ocean Network Express. Mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 61,40 m besitzt sie eine Kapazität von 24.136 TEU. Die „One Innovation“ war zuletzt im Januar in Hamburg. Das Schiff verkehrt regelmäßig zwischen Asien und Europa und fährt dabei 15 Häfen an. Abschlusshafen ist immer Hamburg.

Megafrachter meldet sich am Burchardkai an

Der Megafrachter befindet sich bereits in Rotterdam. Er soll am nächsten Freitag mit dem Mittagshochwasser die Elbe heraufkommen und gegen 14.30 Uhr am Containerterminal Burchardkai der HHLA festmachen.

Mit gleicher Länge und Breite und einer Stellplatzkapazität von 23.992 Containern ist die „Ever Act“ der taiwanesischen Reederei Evergreen praktisch genauso groß. Auch sie pendelt in 91 Tagen zwischen Asien und Europa und läuft dabei 14 Häfen an. Zuletzt war die „Ever Act“ am 10. Februar in Hamburg.

Fruchtdampfer aus Südamerika in Altenwerder

Sie kommt am Donnerstag, 16. Mai, um 12 Uhr mittags zum Burchardkai der HHLA und wird zwei Tage später wieder abfahren. Noch befindet sie sich mitten auf der Nordsee auf dem Weg zum britischen Hafen Felixstowe.

Die „Ever Act“, hier im Hafen von Felixstowe, kommt auch nach Hamburg.
Die „Ever Act“, hier im Hafen von Felixstowe, kommt auch nach Hamburg. © picture alliance / Photoshot | picture alliance / Photoshot

Längst nicht so groß und auch schon etwas älter, aber dennoch etwas Besonderes ist die „Valparaiso Express“ der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd. Sie stammt aus dem Jahr 2016 und begründete damals eine völlig neue Schiffsklasse der Hamburger Reederei, der sogenannten Valparaiso-Klasse.

Mehr zum Thema

Das Schiff wurde extra für einen Pendelverkehr zwischen Europa und Südamerika gebaut und fährt vor allem Kuba und die Häfen der Pazifikküste an. Da diese weniger großzügig ausgebaut sind, ist der Frachter mit einer Länge von 333 Metern und einer Kapazität von 10.500 TEU etwas kleiner. Und da er vor allem auf den Transport von Früchten ausgelegt ist, hat er besonders viele Steckplätze für Kühlcontainer.

Die „Valparaiso Express“ ist ein Südamerika-Spezialist der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd.
Die „Valparaiso Express“ ist ein Südamerika-Spezialist der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd. © picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

Hapag-Lloyd verfügt über fünf Schiffe dieser Klasse. Die „Valparaiso Express“ steckt noch mitten im Atlantik und wird am kommenden Sonnabend, dem 18. Mai, am Containerterminal Altenwerder der HHLA erwartet.

Für alle Schiffsauskünfte gilt: Fahrpläne sind wetter- und verkehrsabhängig, kurzfristige Verschiebungen sind möglich.