Djelfa. In Algerien wurde ein seit 26 Jahren vermisster Mann lebend im Keller seines Nachbarn gefunden. Der mutmaßliche Entführer wurde verhaftet.

Ein seit 26 Jahren als vermisst geltender Mann wurde in Algerien lebend im Keller seines Nachbarn gefunden. Wie der Nachrichtensender BBC berichtete, verschwand Omar bin Omran während des algerischen Bürgerkriegs in den 1990er Jahren aus Djelfa in Algerien, als er noch ein Teenager war.

Der mittlerweile 45-Jährige sei nur 200 Meter von seinem Geburtsort entfernt entdeckt worden. Beamte bestätigten, dass sie einen 61-jährigen Mann festgenommen hatten, der im Verdacht stand, ihn gefangen gehalten zu haben.

Omran verschwand mitten in einem jahrzehntelangen Konflikt zwischen der algerischen Regierung und islamistischen Gruppen. Seine Familie ging davon aus, dass er zu den schätzungsweise 200.000 Getöteten oder bis zu 20.000 Entführten während der Unruhen gehört habe.

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Berichten zufolge wurde er jedoch am 12. Mai versteckt in einem Schafstall unter Heuhaufen gefunden. Bei der Staatsanwaltschaft ging eine Beschwerde gegen eine anonyme Person ein, die behauptete, Omran sei im Haus eines seiner Nachbarn in einem Schafstall gewesen, so ein Gerichtsbeamter.

Der Gerichtsbeamte sagte: „Nach diesem Bericht wies der Generalstaatsanwalt die nationale Gendarmerie an, eine eingehende Untersuchung einzuleiten, und die Beamten begaben sich zu dem betreffenden Haus.“

Berichten zufolge, habe der Verdächtige versucht, vom Tatort zu fliehen, sei jedoch festgehalten und festgenommen worden, so der Gerichtsbeamte. Laut Ministerium seien die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Entführer noch im Gange und Omran befinde sich in medizinischer und psychologischer Betreuung.

Der 45-Jährige habe seinen Rettern erzählt, er habe zeitweise seine Familie von seinem Gefängnis aus sehen können, behauptete jedoch, er sei nicht in der Lage gewesen, um Hilfe zu rufen, „wegen eines Zaubers“, den sein Entführer ihm auferlegt habe, berichteten lokale Medien. Seine Mutter starb 2013. (red)

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