Hannover (dpa/lni). In einem neuen Vergleichsportal des Bundes können sich Patienten über die Qualität von Krankenhäusern informieren. Niedersachsens Gesundheitsminister hat aber Zweifel am Mehrwert des neuen Angebots.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi hat Zweifel am Nutzen des neuen staatlichen Vergleichsportals für Krankenhäuser. Transparenz und Orientierung für die Patienten zu schaffen, sei gut - ob der „Bundes-Klinik-Atlas“ in diesem Sinne einen Mehrwert biete, bleibe aber abzuwarten, sagte der SPD-Politiker am Freitag.

Problematisch sei, dass der Atlas auf bisher noch gar nicht eingeführten Leistungsgruppen basiere. „Die Zuweisung der Leistungsgruppen wird bei einer möglichen Umsetzung der Krankenhausreform erst ab dem Jahr 2025 durch die Bundesländer erfolgen“, sagte Philippi. „Insofern wird beim Atlas mit Indikatoren gearbeitet, die bisher noch nicht in Kraft gesetzt sind und die sich zudem noch deutlich verändern werden.“

Der Klinik-Atlas soll eine große Krankenhausreform mit grundlegenden Änderungen bei der Finanzierung und einheitlichen Qualitätsvorgaben ergänzen, die das Bundeskabinett um Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg gebracht hat. Die Klinikbranche hatte kürzlich mit dem „Deutschen Krankenhaus Verzeichnis“ eine eigene Online-Übersicht ausgebaut.