Themen: Trotz Wohnungsnot: tausendfacher Leerstand +++ Blankeneses Tankstellen-Ruine +++ Hier kann man Tretboote mieten +++ Abiball

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Reines Profitinteresse

27. Juni: „Trotz Wohnungsnot: tausendfacher Leerstand. Neue Zahlen zeigen, in welchen Bezirken Wohnraum brach liegt, wie oft an Touristen vermietet wird – und belegen Mankos“

Wohnungsnot kulminiert wohl vorwiegend in den großen Ballungszentren, wo sich die Wirtschaft bevorzugt ansiedelt und dabei immer weiter ihre Aktivitäten auf wenige Standorte konzentriert und so die Menschen zwingt, hinter der Arbeit herzuziehen. Ergebnis einer kurzsichtigen, rein von Profitinteressen lobbyierten Politik, anstatt darauf hinzuwirken, dass die Arbeit zu den Menschen kommt. Wobei die Immobilienwirtschaft da auch kräftig mitlobbyiert, um weiter abzusahnen. Wer hört schon auf die Kleinstadt-Bürgermeister, die Schulen schließen müssen und sich um leer stehende Häuser sorgen, weil nur noch alte Leute ihre Gemeinden besiedeln? Mal ganz abgesehen von der miesen Netzanbindung, was auch das Verteilen von Arbeit in der Fläche blockiert. Würde das nicht viel mehr der Unzufriedenheit der Abgehängten entgegenwirken, die frustriert ihre Kreuze bei Parteien machen, die nur eines besser wissen, nämlich wie man Frust und Hass auf Leute ablädt, die am wenigsten für die Misere können. Kurzfristig sollte aber auch die Vermieterei an Urlauber eingeschränkt werden. Und es muss genauer hingeschaut werden, wenn ein Investor bestehenden Wohnraum abräumt, um neu und natürlich teuer das Grundstück zu bebauen. Zusätzlich sollte auch mal konsequent gegen Leerstand und Spekulation gehandelt werden, angefangen von einer besseren Rechtsgrundlage, um die jeweiligen Ämter auch handlungsfähig zu machen, wenn Eigentümer auf Tauchstation gehen.

Claus Linhart, Sasel

So gehts nicht weiter

25. Juni: „Umwelthilfe will SUV aus Innenstädten verbannen. Höhere Parkkosten, kleinere Stellplätze: Die Organisation stellt in 150 Städten Anträge gegen extrem große Autos“

Mit keinem Wort bzw. Satz werden die Camp-Mobile erwähnt, die allesamt mehr wiegen bzw. eine Länge erreichen, die die SUVs in den Schatten stellen. Zunehmend sieht man sie an Hamburgs Straßenrändern stehen. Und das meistens ohne Bewegung, den größten Teil des Jahres. Wann endlich zwingt man die Eigner, diese Stehzeuge auf gesonderten, bereitzustellenden Flächen abzustellen? Das hätte Vorteile für die Vermieter dieser Flächen und für den Eigner dieser Camp-Mobile. Denn, dass es so nicht weitergehen kann, mit der Inanspruchnahme öffentlichen Parkraumes ohne zusätzliche Parkgebühren, ist doch wohl klar. Es muss differenziert werden.

Jobst Thurmann, Hamburg

Wohlstandsprobleme

28. Juni: „Blankeneses Tankstellen-Ruine. Seit Jahren liegt das Ex-Esso-Gelände brach. Nachbarn fürchten um ihre Sicherheit – und klagen“

Wenn ich etwas im Hamburger Abendblatt über Blankenese lese, sind das stets Wohlstandsprobleme. Östlich der Alster wird überlegt, ob ein als Denkmal geschütztes Gebäude zur Erstaufnahmeeinrichtung und Asylunterkunft genutzt werden soll, und in Blankenese liegt ein 5000 Quadratmeter großes und logistisch perfekt gelegenes Grundstück brach. Vermutlich ist es wie in Flottbek – gerne unterstützen wir hilfsbedürftige Menschen aus allen Ländern – nur bitte nicht bei uns. Wie wäre es, wenn auch Blankenese z. B. dort Platz für eine Unterkunft für Geflüchtete schaffen würde? Und das in einer Dimension von mindestens 500 oder 600 Menschen.

Dagmar Schlueter

Mehr sachliche Einordnung

26. Juni: „Bahnkritiker irritiert Ausschreibung. Minister und Initiative kritisieren Neubauplan der ICE-Trasse an A7 – Es fehlt jeglicher politischer Beschluss“

Im Zuge der Berichterstattung zu den Planungen zum Aus- oder Neubau der Bahnstrecke Hamburg–Hannover fällt es mir immer wieder auf, dass die Aussagen der Gegner eines Neubaus nicht richtiggestellt werden. So äußerte der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies am 25.6.2024 im Abendblatt, dass im Rahmen des Projekts Alpha-E jetzt ein mindestens dreigleisiger und – dort, wo ausreichend Platz zur Verfügung steht – viergleisiger Ausbau geschaffen würde. Das ist jedoch falsch. Das Projekt Alpha-E wurde als nicht förderfähig erachtet und wird daher nicht weiterverfolgt. Aus diesem Grund zieht die Bahn jetzt auch einen Neubau der Strecke in Erwägung. Dies wird im Gegensatz zum Eindruck, der im Abendblatt erweckt wird, auch vom Bund unterstützt und im 2023 geänderten Bundesschienenwegeausbaugesetz festgehalten. Auch wird der Eindruck erweckt, dass ein Ausbau schnell erfolgen könne, während die Realität zeigt, dass Neubauprojekte bei der Bahn deutlich schneller realisiert werden können. Ich würde mir wünschen, dass im Abendblatt eine sachliche Einordnung des Themas erfolgt, bei der auch Bahnexperten zu Wort kommen.

Christoph Müller-Bloch

Verkehrsregeln beachten

25. Juni: „Aufs Wasser: Hier kann man Tretboote mieten. Bei Sonnenschein die Alster und Kanäle erkunden – welche Verleiher Wasserfahrräder anbieten und was sie kosten“

„Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß“. Recht hat er, der J. W. von Goethe. Toll, auf unserer Alster und den Kanälen fröhlich unterwegs zu sein. Ihren Beiträgen, auch dem ein paar Tage später hinsichtlich Stand-up-Bretterverleih, fehlt der Hinweis, dass in unserer schönen Wasserwelt Verkehrsregeln einzuhalten sind. Ihr Foto über die benutzte Wasserbreite vermittelt genau das Gegenteil. Da die Alsterschifffahrt u. a. laufend motorisiert unterwegs sind, aufkommende schnelle Segel- und Ruderboote hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit schwer einzuschätzen sind, gibt es für unerfahrene Teilnehmer auf dem Wasser tatsächliche Gefahrenpotenziale. Gespräche ihrer Redaktion mit den Damen und Herren der Wasserschutzpolizei und der Alsterschifffahrt hätten sicherlich zu einer verantwortungsvollen, und meines Erachtens notwendigen Ergänzung Ihrer Beiträge geführt.

Peter Kluge

Die Welt lacht über uns

28. Juni: Dohnanyi am Freitag: „Zeit für einen Aufbau West. Hamburgs Altbürgermeister im Gespräch. Heute über die marode Infrastruktur“

Wäre Herr von Dohnanyi nicht vor 40 Jahren ein verdienter Bürgermeister unserer Stadt gewesen, würde man ihm dann jede Woche die Möglichkeit geben, seine Sicht auf die Welt uns näherzubringen? Die Welt lacht über unsere Infrastruktur, besonders die Bahn, gerade jetzt zur Europameisterschaft, erlebt die Welt, wie weit wir zurückgefallen sind. Klaus von Dohnanyi kann da kein wirkliches Problem erkennen. Jede Kolumne mit ihm endet dann mit USA-Schelte oder wie im aktuellen Beitrag der falschen Militarisierung, um unsere Freiheit zu schützen. Ich finde es gut und richtig, eine knackige Kolumne den Lesern anzubieten, vielleicht wäre es besser, jede Woche einen anderen meinungsfreudigen (Ex-)Politiker etwas sagen zu lassen. Herr von Dohnanyis Meinung hat er uns nun lange genug nähergebracht.

Thomas Hohlfeld, Barmbek

Freikarten für Lehrer

22./23. Juni: „Abiball: Warum Lehrer nicht eingeladen werden. Schüler wollen Pädagogen Karte für das Fest schenken. Doch die müssen ablehnen – wegen Korruptionsverdachts“

Die Lösung für das Problem könnte doch so einfach sein: Wieso verhandelt man nicht Freikarten für Lehrer mit der Location/dem Veranstalter! Schlimmstenfalls legt man die Anzahl der Freikarten, also deren Wert, auf den Kartenpreis für alle um. Und schon ist die Kuh vom Eis. Eine Freikarte darf jeder annehmen.

Birgit Steinmann

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