Schwerin/Rostock (dpa/mv). Der Weg ins digitale Zeitalter in der Justiz des Landes ist lang. Die Papierakten einzuscannen, ist eine große Aufgabe. Nun bekommen die Justizbeamten Hilfe.

Die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern bekommt bei der Digitalisierung Unterstützung von Menschen mit Handicap. Im Amtsgericht Rostock begann laut Justizministerium vor wenigen Tagen ein Pilotprojekt. Zwei Helfer von den Rostocker Werkstätten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) entlasten die Justizwachtmeisterei in der Scan-Stelle des Gerichts.

Die 175 Justizwachtmeister, die laut Justizministerium bisher das Einscannen von Papierdokumenten übernehmen, könnten in der Zeit keine anderen Aufgaben wie Einlasskontrollen gewährleisten, teilte das Justizministerium am Sonnabend mit. Nun helfen Menschen mit Handicap beim Scannen.

Monatlich würden in jeder Scan-Stelle an den Gerichten des Landes im Schnitt 2000 Dokumente mit insgesamt 6000 Seiten für die elektronische Bearbeitung eingescannt.

Das Projekt mit den Rostocker DRK-Werkstätten soll den Angaben zufolge zunächst neun Monate laufen. Das Einscannen von Papierakten werde aber voraussichtlich noch ein paar Jahre nötig sein, denn noch immer gelangten Schreiben per Post an die Gerichte, hieß es vom Ministerium weiter. Auch alte Aktenbestände würden digitalisiert.