Norderstedt. Die drei am 16. Juni im SOS Kinderdorf in Norderstedt verschwundenen Kinder sind in der Obhut der Polizei in Itzehoe.

Große Erleichterung: Die seit neun Tagen vermissten Kinder aus dem SOS Kinderdorf Harksheide in Norderstedt sind wieder aufgetaucht, gesund und unversehrt. „Die Kinder sind in Sicherheit und werden derzeit von der Polizei in Itzehoe betreut“, sagt Jens Zeidler, Sprecher der Polizeidirektion Bad Segeberg. Vormittags seien die drei vermissten Kinder wohlbehalten von einem Familienangehörigen der beiden älteren Kinder der Polizei in Itzehoe übergeben worden, so Zeidler. „Die näheren Umstände des Verschwindens werden gegenwärtig im Rahmen von Befragungen geklärt. Nähere Informationen liegen hierzu noch nicht vor.“

Auch eine mutmaßliche Begleiterin der 12-Jährigen, des 11-Jährigen und eines 9-Jährigen konnte ermittelt werden. Die Polizei hatte am vergangenen Freitag das Foto einer jungen Frau veröffentlicht. Es stammte aus Videoaufnahmen von einem Bahnhof in Elmshorn. Etwa zwei Stunden nach ihrem Verschwinden im Kinderdorf in Norderstedt-Friedrichsgabe am Sonntag gegen 22.30 Uhr, zeigten die Aufnahmen die drei Kinder und die unbekannte Begleitperson auf dem Bahndamm gegen 0.20 Uhr am 17. Juni.

Vermisste Kinder: 16-Jährige Schülerin war die Begleiterin

Nun habe sich herausgestellt, dass es sich bei der jungen Frau um eine 16-jährige Schülerin aus Itzehoe handele, teilt die Polizei mit. „Ob diese Person tatsächlich im Zusammenhang mit den drei vermissten Kindern steht, ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen“, sagt Polizeisprecher Jens Zeidler.

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Die drei minderjährigen Kinder waren laut Auskunft von Jens Zeidler am Sonntagabend, 16. Juni, gegen 22.30 Uhr aus dem SOS Kinderdorf am Henstedter Weg in Norderstedt-Friedrichsgabe verschwunden. „Sie waren dort in einer Wohngruppe untergebracht“, sagt Zeidler. „Offenbar hatte es zuvor einen Streit mit Betreuern gegeben.“

SOS Kinderdorf Harksheide: Streit in der Wohngruppe

Anscheinend haben die Drei daraus die Konsequenz gezogen, abzuhauen. Es ist ihnen offenbar gelungen, unbemerkt die Anlage zu verlassen. „Die Polizei muss aufgrund der jungen Lebensjahre von einer Gefährdung der Kinder ausgehen“, sagt Jens Zeidler.

Das SOS Kinderdorf Harksheide kümmert sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1963 um Kinder und Jugendliche in Not. Aktuell werden dort etwa 100 Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 18 Jahren betreut, davon leben 70 Jungen und Mädchen dauerhaft in sechs Kinderdorffamilien, drei Kinderwohngruppen und einer Jugend-WG.