Hamburg.

Die exzessive Nutzung der öffentlichen Gewässer Hamburgs zeigt Spuren: Schwanenvater Olaf Nieß hat sich in einem Appell für einen umsichtigeren Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Hansestadt ausgesprochen. «Leider sehen wir zurzeit, dass die Schilfpflanzen in den Gewässern, um deren Erhalt und Wachstum wir uns seit 30 Jahren kümmern, massiv im Rückgang sind», sagte Nieß im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen seien nicht nur die Binnen- und Außenalster, sondern auch die zahlreichen Kanäle in der Stadt.

Vor allem während der Corona-Pandemie seien die Gewässer stark mit Kanus, SUP-Boards und Schlauchbooten befahren worden, wodurch die Vegetation in den Böschungsbereichen massiv beeinträchtigt worden sei. Zudem seien durch das Befestigen der Boote an den Bäumen diese zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein kompletter Verzicht auf die erfrischenden Freizeitaktivitäten ist aber laut Nieß nicht erforderlich. «Die Gewässer sind dafür da, dass man sie nutzt. Die Menschen sollen aber bei ihren Handlungen immer daran denken, dass ihr Handeln gravierende Auswirkung auf die Natur und die Umwelt haben kann, und ihr Verhalten entsprechend anpassen.» Zuerst hatte das «Hamburger Abendblatt» berichtet.

Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.