Kiel (dpa/lno). Wie geht es weiter nach dem Rückzug von Finanzministerin Monika Heinold? Die Grünen wollen in Kiel ihre Nachfolge vorstellen - nicht nur als Ministerin.

Nach dem angekündigten Rückzug von Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold wollen die Grünen am Dienstag (12.40 Uhr) in Kiel die Nachfolge präsentieren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird die frühere Finanzstaatssekretärin Silke Schneider nach vier Jahren ins Kabinett zurückkehren. Es geht aber auch um die Frage, wer Stellvertreter oder Stellvertreterin von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wird.

Nach zwölf Jahren an der Spitze des Finanzministeriums zieht sich Heinold Ende Juli ins Privatleben zurück. Die 65-Jährige will künftig nicht mehr aktiv Politik machen: „Es war für mich eine große Ehre, Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin dieses wunderschönen Landes sein zu dürfen.“

Seit 28 Jahren mischt die frühere Erzieherin in der Landespolitik mit. 1996 wurde sie erstmals in den Landtag gewählt. Seit 2012 ist sie Finanzministerin - erst in einer Koalition mit SPD und SSW unter Ministerpräsident Torsten Albig (SPD), seit 2017 dann im Kabinett von Günther.

Die 56 Jahre alte Juristin Schneider ist derzeit Präsidentin des Landgerichts Lübeck und gehört auch dem Landesverfassungsgericht an. Sie war zudem Staatssekretärin in früheren Landesregierungen von 2014 bis 2020, zunächst im Umweltministerium, ab 2017 dann im Finanzministerium unter Heinold.

Politologe betont Bedeutung für das Kabinett

Für den Kieler Politikwissenschaftler Wilhelm Knelangen ist Heinold aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung sehr wertvoll für Günthers Landesregierung. Sie habe ein persönliches Vertrauensverhältnis zum Ministerpräsidenten, sagte Knelange der dpa. „Nach dem Motto: Monika Heinold kann ich vertrauen. Wenn die mir bestimmte Dinge zusagt, dann kann ich mich darauf verlassen.“ Umso mehr stelle sich die Frage, wer Heinold in dieser Funktion im schwarz-grünen Kabinett nachfolge.

„Monika Heinold verkörpert im Grunde genommen noch die alte Welt der Grünen“, sagte Knelangen. Sie habe selbst die Konfrontationszeit erlebt, als die Grünen noch ein ungeliebter Partner waren. „Später hat sie den Weg zu den sogenannten Regierungsgrünen nicht nur selbst erlebt, sondern auch mitgestaltet.“ Sie sei eine der wenigen, die aus dieser Zeit noch aktiv in einer der Führungspositionen im Land mitmische. „Diejenigen, die um sie herum sind, gerade in der Landtagsfraktion, sind erstens deutlich jünger und haben einen völlig anderen Hintergrund.“