Flensburg (dpa/lno). Flensburg war von der Ostsee-Sturmflut im vergangenen Herbst schwer betroffen. Von Anwohnern kam der Wunsch nach Sandsäcken zum zusätzlichen Schutz für ihre Immobilien auf. Nun hat die Stadt reagiert.

Die Stadt Flensburg hat als eine Reaktion auf die schwere Sturmflut im vergangenen Herbst eine Sandsackfüllmaschine angeschafft. Während des Hochwassers im Oktober seien immer wieder Anwohner auf die Stadt zugekommen und hätten nach Sandsäcken als zusätzlichen Schutz für ihre Immobilien gefragt, sagte Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos) am Mittwoch bei der Vorstellung der Maschine.

Mit der Anschaffung der Maschine und dem entsprechenden Zubehör sei man dem Wunsch nachgekommen, im Katastrophenfall schnellstmöglich Sandsäcke befüllen und verteilen zu können. Vier Personen gleichzeitig können innerhalb einer Stunde bis zu 2000 Säcke füllen. Geyer betonte, dass die Sandsäcke nur ein Baustein von vielen in einem Konzept für einen besseren Hochwasserschutz seien. Für das Gerät zur Sandbefüllung inklusive zweier spezieller Container in denen bis zu 1500 vorgefüllte Sandsäcke lagern können, hat die Stadt rund 90.000 Euro investiert.

Mit der Sturmflut 20. Oktober 2023, ist in Flensburg nach Angaben der Stadt ein Pegelhöchststand von 2,27 Meter erreicht worden. Viele der direkt an der Förde gelegenen Altstadthäuser standen unter Wasser. Seit rund 100 Jahren gab es in Flensburg zwar regelmäßig Hochwasserereignisse, aber keine vergleichbar schwere Flut. Im Anschluss an das Ereignis wurde eine Arbeitsgruppe „Hochwasserschutz“ eingerichtet, die sich mit Maßnahmen für einen besseren Schutz befasst und ein Konzept entwickelt, wie zentrale Bereiche der Stadt und der touristischen Infrastruktur besser geschützt werden können. Hierbei sind insbesondere die Lage von Flensburg am Ende der Förde, sowie die besondere Topographie zu berücksichtigen.

Man gehe davon aus, dass solche Hochwasser eben nicht mehr nur alle 100 Jahre stattfinden, sagte Geyer. Daher müsse man aktiv werden und Hochwasserschutz anders denken.

Des Weiteren hat die Stadt einen Flyer entworfen, in dem Informationen und Tipps für den Krisenfall kompakt gebündelt wurden. Er erscheint in einer Auflage von 50.000 und soll an die Haushalte verteilt werden. Darin wird beispielsweise darüber informiert, in welchen Fällen über welche Systeme gewarnt wird und wo Notfall-Infopunkte im Krisenfall eingerichtet werden.