Hamburg. Ähnlich wie bei der Europawahl zeichnet sich auch im Bezirk Bergedorf ein Rechtsruck ab. Ein Stadtteil sticht dabei besonders hervor.

Wird die Bergedorfer Koalition für die Politik der vergangenen Jahre abgestraft? Seit 10 Uhr werden die Stimmzettel ausgezählt, um 16:26 Uhr liegen alle Ergebnisse aus den 138 Wahllokalen vor. Als großer Verlierer stehen nach dieser Auszählung die Grünen fest. Sie kommen lediglich auf 14,6 Prozent – ein Minus von 7,3 Prozentpunkten. Auch die FDP verliert an Wählergunst, erreicht nur noch 4,7 Prozent und verliert damit den Fraktionsstatus in der Bezirksversammlung. Vor fünf Jahren hatten die Liberalen noch 5,5 Prozent für sich verbucht.

Die AfD gewinnt kräftig dazu und kommt auf 14,4 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl 2019 kam die Partei auf 8,5 Prozent. Die SPD gewinnt mit 0,2 Prozentpunkten leicht und kommt auf 26,6 Prozent der Stimmen. Stärkste Partei im Bezirk ist die CDU mit 28,6 Prozent, ein Gewinn von 4,4 Prozentpunkten. Die Linke verliert 2,3 Prozentpunkte und landet bei 8,2 Prozent der Stimmen. Im Vergleich zu 2019 hat die Wahlbeteiligung in Bergedorf zugenommen und lag bei 59,5 Prozent. 2019 gaben 53,6 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Wahl in Bergedorf: Jeder fünfte in Neuallermöhe hat die AfD gewählt

So sieht demnach die vorläufige Sitzverteilung in der neuen Bergedorfer Bezirksversammlung aus: CDU 13 (Julian Emrich, Stephanie Pelch, Julia Bentin, Erika Garbers, Bärbel Lüdeke, Christoph Schlüter, Mathias Zaum, Lars Dietrich, André Wegner, Bernd Capeletti, Jörg Froh, Karl Woller, Christian Ocke Eggebrecht), SPD 12 (Katja Kramer, Oliver Roßborg, Ebrahim Momenzada, Amelie Teske, Clara Lenné, Simone Gündüz, Christine Niemeyer, Hannah Arthur, Burak Gündoğan, Heinz Jarchow, Paul Veit, Suleyman Nasiri), AfD (Herbert Meyer, Benjamin-Sebastian Unbehauen, Udo Zimmermann, Karl-Peter Winkelbach, Reinhard Krohn, Andreas Schander, Eugen Seiler) und Grüne (Pia Scherhaufer, Jan Vlamynck, Nils Potthast, Fabio Detmer, Enja Basener, Lenka Brodbeck, Anke Bendt-Soetedjo) jeweils 7, Die Linke 4 (Johan Graßhoff, Maria Westberg, Lutz Jobs, Christian Feiler) und FDP 2 (Sonja Jacobsen, Dr. Geerd Dahms). Zu besetzen gab es 45 Plätze im Rathaus.

Wahlhelfer zählen in einer Sporthalle am Ladenbeker Furtweg die Stimmen aus.
Wahlhelfer zählen in einer Sporthalle am Ladenbeker Furtweg die Stimmen aus. © Linn Könnecke | Linn Könnecke

Bereits das Ergebnis der Europawahl hat offenbar die Unzufriedenheit mit den Grünen im Bezirk abgebildet. Nur 13,6 Prozent der Wähler im Bergedorf machten ihr Kreuz bei den Grünen. Damit büßte die Partei 9,6 Prozentpunkte gegenüber 2019 ein. Die SPD kam auf 19,9 Prozent (-2,0). Die CDU wurde im Bezirk stärkste Kraft und kam auf 23,1 Prozent (+1,5).

Die AfD legte im Vergleich zu 2019 im Bezirk zu und kommt nun auf 13,7 Prozent (+4,2). In Neuallermöhe liegt die AfD mit 20,9 Prozent sogar vor allen anderen. Wie auch bundesweit hat das Bündnis Sahra Wagenknecht in Bergedorf die FDP und Linke überholt. Das BSW kam auf 6,2 Prozent im Bezirk.

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