Hamburg. Zum zweiten Mal in nur drei Tagen wird die Hauptstraße Richtung Hamburg stundenlang überflutet. Aquaplaning überrascht Autofahrer.

Bei Starkregen wird die Bergedorfer Straße/B5 in Lohbrügge offenbar regelmäßig zur gefährlichen Schleuderpiste: Wie bereits beim Unwetter vom Donnerstag, 27. Juni, haben auch die in der Nacht zum Sonntag niedergegangenen Wassermassen für einen riesigen See auf der vierspurigen Hauptverkehrsstraße gesorgt. Und der war für die Autofahrer in der Dunkelheit sowie im Morgengrauen kaum zu erkennen.

Zahlreiche Pkw fuhren in die mehr als 30 Zentimeter tiefe Flut, was neben meterhohen Fontänen auch zu massivem Aquaplaning führte. Wie durch ein Wunder gab es keine schweren Unfälle. Offenbar blieben die am Fahrbahnrand geparkten Fahrzeuge unbeschädigt.

Bergedorfer Straße wird bei Starkregen zur Lebensgefahr

Die Wassermassen liefen zwar langsam ab, sorgten bis in den Morgen aber für Schocksekunden bei allen Autofahrern, die von Bergedorf in Richtung Hamburg unterwegs waren. Das Regenwasser überflutete beide Fahrspuren Richtung Westen im Bereich der natürlichen Senke, die die B5 oberhalb der Einmündung des Heckkatenwegs durchquert. Hier hatte die Feuerwehr am Donnerstag bereits mit Wathosen ein verstopftes Siel von angespültem Sand und Laub befreien müssen.

Der betroffene Abschnitt war erst vor vier Jahren saniert worden – damals in Folge des Lohbrügger Jahrhundert-Unwetters, das am Himmelfahrtstag 2018 den gesamten Stadtteil flutete. Bilder vom Heckkatenweg machten seinerzeit Schlagzeilen: Dort war damals die gesamte Straße so stark unterspült worden, dass die dort geparkten Autos in den Fußweg einbrachen. Auch die Keller der anliegenden Häuser wurden geflutet, sodass sich der Schaden auf mehrere Millionen Euro summierte.

Die Grundsanierung des Heckkatenwegs samt seiner Kanalisation scheint dort jetzt große Schäden verhindert zu haben. Dafür steht das Wasser nun aber auf der B5. Offen ist, ob deren Regenwasserabläufe seinerzeit nicht groß genug dimensioniert wurden, oder vielleicht die Siele durch den erheblichen Sandeintrag des benachbarten Waldgebietes Sander Tannen bei Starkregen zu leicht verstopfen