Hamburg. 1996 wurde Salvana in dem Hamburger Zoo geboren. Einmal war sie schon auf „Liebesurlaub“ in Leipzig. Warum sie jetzt für immer geht.

Es ist nicht die erste Reise der Elefantendame Salvana, die vor 27 Jahren im Tierpark Hagenbeck geboren wurde. Sie war bereits einmal fünf Jahre lang „auf Liebesurlaub“ in Leipzig. Jetzt hat die Dickhäuterin ihre Geburtsstadt Hamburg endgültig verlassen – aus freudigem Anlass: Weil das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Asiatische Elefanten es so vorschreibt, reiste sie zu ihrer Mutter Saida nach Karlsruhe.

Diese Familienzusammenführung gilt als ein neuer Ansatz und Fortschritt in der Elefantenhaltung, wie sie das EEP für Asiatische Elefanten vorschreibt. „Dass Jungtiere wieder zu ihren Müttern kommen, ist kein Einzelfall und hat bereits in vielen anderen zoologischen Einrichtungen stattgefunden und gut funktioniert“, schreibt der Tierpark in einer Mitteilung.

Tierpark Hagenbeck: Elefantendame Salvana war 13 Jahre von ihrer Mutter Saida getrennt

Dabei dienten die Herdenbedingungen in der Natur als Vorbild: In freier Wildbahn bestehe eine Elefantenherde in der Regel aus nur einer „Mutterlinie“, also der Leitkuh und Ihren Nachkommen. Beobachtungen zeigten, dass die Bindung bei Muttertier und ihrem Nachwuchs besonders eng ist und die Tiere sich auch nach vielen Jahren der Trennung wiedererkennen. Bei Salvana und Saida sind es 13 Jahre gewesen.

Bereits am Montagabend trat Salvana die 634 Kilometer lange Reise zum Karlsruher Zoo an, begleitet von Hagenbeck-Elefantenpflegerin Felicitas Seifert. Der Spezialtransport der 4,1 Tonnen schweren und fast drei Meter großen Dickhäuterin verlief problemlos und erreichte in den frühen Morgenstunden sein Ziel.

„Die Ankunft von Salvana verlief sehr gut und problemlos“, berichtet Dr. Reinschmidt aus dem Zoo Karlsruhe am Mittwoch. „Sie hatte schon den ersten Rüsselkontakt zu unseren beiden anderen Elefanten, ihrer Mutter Saida und Jenny, und erkundete heute, noch alleine, neugierig die gesamte Außenanlage. Wir sind sehr zufrieden, wie sie sich derzeit bei uns eingewöhnt.“

Tierpark Hamburg: Hagenbeck unterstützt Vorgabe, „Mutterlinien“ zu erhalten

Guido Westhoff, zoologischer Direktor bei Hagenbeck, freut sich, dass das EEP nicht mehr nur die genetisch kompatiblen Linien bei der Zucht berücksichtigt, sondern dem natürlichen Vorbild in der Herdenstruktur folgt. „Für Hagenbeck ist der Weggang der Elefantin Salvana, die sehr gut in unserer Herde integriert war, natürlich sehr schade.“

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Dennoch unterstütze der Tierpark die Vorgaben des EEP, „Mutterlinien“ zu erhalten, und hoffe, dass sich Salvana in ihre neue Herde schnell integriere. Die Elefantenherde im Tierpark habe sich in Ruhe von Salvana verabschieden können und ihren Weggang gelassen hingenommen. Im November, als der kleine Santosh starb, waren sie weitaus aufgewühlter.