Hamburg. Der Biergarten ist bereits umgestaltet. Welche Pläne die neuen Betreiber noch für das Restaurant im Grünen haben.

Das Landhaus Walter ist eine Institution in Hamburg. Seit mehr als 100 Jahren werden der vom berühmten Architekten Fritz Schumacher entworfene, repräsentative Backsteinbau und das rund 6000 Quadratmeter große Grundstück im Stadtpark gastronomisch genutzt.

In den vergangenen Jahren war der einstige Glanz der Lokalität jedoch verblasst, der letzte Betreiber musste Insolvenz anmelden. Jetzt weht hier wieder ein frischer Wind.

Restaurant Hamburg: Landhaus-Walter-Chef betreibt auch Gaga Club auf dem Kiez

Gastronom Ramin Dibadj, der auch den Gaga Club auf dem Kiez und den Beachclub 28 Grad Strandbad Wedel führt, und Felix Reyes Gamero sind die neuen Betreiber vom Landhaus Walter. „Wir haben Anfang des Jahres mit der städtischen Sprinkenhof GmbH einen langfristigen Mietvertrag für das Landhaus Walter abgestimmt, und seitdem arbeiten wir daran, dass aus dieser Lokalität wieder ein Juwel wird“, sagt Dibadj beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt.

Das Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark wurde vor mehr als 100 Jahren vom berühmten Hamburger Architekten Fritz Schumacher entworfen.
Das Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark wurde vor mehr als 100 Jahren vom berühmten Hamburger Architekten Fritz Schumacher entworfen. © Marcelo Hernandez /

Landhaus Walter: Es wird ein siebenstelliger Betrag investiert

Insgesamt ist von einer Investition im siebenstelligen Bereich die Rede. Aber der Reihe nach: Der Biergarten wurde in den vergangenen Monaten komplett modernisiert und ist seit wenigen Wochen wieder geöffnet. „Wir haben zunächst einmal die Fläche entmüllt und dann alles neu gestaltet“, sagt Reyes Gamero, der 15 Jahre lang mitverantwortlich für den Beachclub StrandPauli an der Hafenstraße war.

Unter den historischen Linden nehmen die Gäste jetzt auf handgefertigten Naturholzmöbeln Platz, die sich zwischen neu angelegten Blumeninseln auf dem riesigen Areal verteilen.

Restaurant Hamburg: Landhaus Walter soll „Ort zum Wohlfühlen“ sein

Auf dem Fußboden wurden 250 Tonnen weißer Kies ausgebreitet. Auch das mobile Zelt ist neu hergerichtet, zudem die Verkaufsstände auf dem Gelände und die Toilettenanlagen.

„Wir wollten hier einfach einen Ort zum Wohlfühlen mitten im Grünen schaffen, ohne viel Schickimicki. Uns ist es wichtig, dass die Menschen wieder Lust darauf haben, in das Landhaus Walter zu kommen und eine hohe Qualität geboten bekommen“, sagt Dibadj.

Einen Blick in den historischen Festsaal, der jetzt restauriert wird, im Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark.
Einen Blick in den historischen Festsaal, der jetzt restauriert wird, im Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Unterdessen werkeln im Inneren des denkmalgeschützten Gebäudes noch die Handwerker. Im Festsaal wurde im Zuge der Renovierung die Originaldecke freigelegt.

Landhaus Walter: Denkmalschutzamt ist bei Renovierung involviert

Im Restaurant hingegen sind bald die Tage des Kronleuchters an der Decke gezählt. „Wir gestalten auch im Inneren des Hauses alles neu. Haben teilweise schon Parkett verlegt und werden jetzt nach und nach die Räume in Anlehnung an den Art-déco-Stil, aber natürlich mit vielen modernen Elementen herrichten. Dabei stimmen wir uns immer eng mit dem Denkmalschutzamt ab“, sagt Dibadj.

Landhaus Walter im Stadtpark Hamburg: Der Kronleuchter im Restaurant hängt nicht mehr lange.
Landhaus Walter im Stadtpark Hamburg: Der Kronleuchter im Restaurant hängt nicht mehr lange. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Das werde noch bis zum Spätsommer dauern. Was die Gäste dann erwartet? „Wir werden hier ein Restaurant mit eigener Terrasse haben, die Küche wird zum Landhaus passen und natürlich norddeutsche Einflüsse haben. Aber wir wollen nicht zu viel verraten“, sagt Reyes Gamero.

Stadtpark Hamburg: Platz für bis zu 2000 Personen im Biergarten

Allein im Landhaus Walter finden bis zu 500 Personen Platz, auf das Außengelände passen bei Events bis zu 2000 Personen.

Vivien Segelhorst, die schon auf dem legendären Süllberg, als dieser noch das Reich von Karlheinz Hauser war, das Veranstaltungsgeschäft verantwortete, gehört auch zum Team. „Uns ist die Mischung wichtig. Natürlich wollen wir hier Familien- und Firmenfeiern ausrichten und sind auch für andere Veranstaltungen offen. Aber unser Fokus liegt auch auf dem Betrieb des Biergartens und des Restaurants“, sagt Segelhorst.

Mit der hauseigenen Eventagentur Goodlife bespielt Segelhorst neben den anderen Betrieben nun auch das Landhaus Walter. „Wir haben an den Wochenenden regelmäßig Livemusik. Von Mitte Oktober bis November wird es ein Oktoberfest geben und im nächsten Jahr zur Fußball-Weltmeisterschaft ein Public Viewing.“

Im Biergarten gibt es Bratwurst, Salate, Stullen und Flammkuchen

Im Außenbereich herrscht Selbstbedienung. „Wir bieten Speisen an, die typisch für einen Biergarten sind. Für jeden Geschmack ist etwas dabei“, sagt Segelhorst.

Der Biergarten vom Landhaus Walter in Hamburg wurde bereits neu gestaltet und ist schon geöffnet.
Der Biergarten vom Landhaus Walter in Hamburg wurde bereits neu gestaltet und ist schon geöffnet. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

So gibt es Klassiker wie Brezeln, Bratwurst, Currywurst oder Süßkartoffel-Pommes. Außerdem können die Gäste zwischen verschiedenen Salaten wählen – auch Burger, Flammkuchen und Stullen sind auf der Speisekarte zu finden.

Landhaus Walter: Gäste sind von Montag bis Sonntag willkommen

Geöffnet ist an sieben Tagen die Woche: Montag bis Donnerstag ab 15 Uhr und Freitag ab 14 Uhr. Sonnabends ab 12 Uhr und am Sonntag ab 11 Uhr. „Wir haben dann bis in die späten Abendstunden geöffnet. Das richtet sich natürlich auch immer ein bisschen nach dem Wetter“, sagt Reyes Gamero.

Doch immer wieder tauchen bei der Revitalisierung des Landhauses Walter Herausforderungen auf. Ramin Dibadj lächelt dennoch: „Es ist eine einmalige Chance, dieses einzigartige Objekt wieder aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Da nimmt man das ein oder andere gerne in Kauf.“