Berlin. Seit mehr als zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Im Fernsehen, im Radio und in Zeitungen wird regelmäßig darüber berichtet. Doch wie geht es den Journalisten am Ort des Geschehens dabei?

Es vergeht seit Ende Februar 2022 kaum ein Tag, an dem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht Thema in deutschen Medien ist. Journalisten und Journalistinnen berichten aus umkämpften Regionen - und riskieren damit ihr eigenes Leben. Das ZDF widmet eine neue Episode seiner Reportage-Reihe „37 Grad“ der Arbeit der Medienschaffenden.

Der 30-minütige Film „Gefährlicher Einsatz“ von Daniel Sager am Dienstag (22.15 Uhr - in der Mediathek ab 8.00 Uhr) begleitet einen Fotografen und eine Journalistin, die für mehrere Zeitungen schreibt. Die Reportage vermittelt einen guten Eindruck, unter welchen Bedingungen Reporter in der Ukraine arbeiten müssen.

„Kein Foto ist das eigene Leben wert“

Über allem steht die Frage nach den Risiken. „Keine Geschichte, kein Foto ist das eigene Leben wert“, sagt der Fotograf, der nur mit seinem Vornamen Vincent vorgestellt wird. Es könne immer etwas passieren. Wie das ZDF auf Grundlage von Zahlen der Organisation Reporter ohne Grenzen berichtet, sind in der Ukraine bislang neun Journalisten und zwei Journalistinnen beim Ausüben ihrer Berichterstattung getötet worden.

Die Arbeit der Medienschaffenden ist trotz aller Gefahren wichtig, damit der Krieg im Osten Europas nicht in Vergessenheit gerät und Verbrechen dokumentiert werden. Diese Botschaft vermittelt die Dokumentation. Im Film sind zwei Protagonisten zu sehen, die nicht vor den Kameras großer Sender stehen und deshalb eben nicht bundesweit bekannt sind.

Die Eltern sind in Sorge

Doch was treibt Journalisten an, in die Ukraine zu gehen? „Kriegsreporterin zu werden, war nie mein Berufswunsch. Ich habe auf die Situation reagiert, deswegen mache ich das“, erzählt die 29-jährige Elisabeth. Sie hat in der Ukraine Slawistik studiert und spricht Ukrainisch und Russisch, was die Verständigung mit der Bevölkerung erleichtert.

Vincent (36) sagt: „Ich bin Fotograf geworden aus dem Interesse heraus, die Prozesse und politischen Ereignisse zu verstehen.“ Der Film begleitet die beiden auf ihren Recherchen und zeigt, wie aufwendig Reisen vorbereitet werden - vor allem unter dem Sicherheitsaspekt.

Natürlich hinterlässt ein Krieg bei manchen Medienschaffenden Spuren. Zu sehen ist, wie die Journalistin mit ihren besorgten Eltern vor ihrer Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew spricht. Vincent sagt: „Sich mit Themen wie Menschenrechtsverletzungen und Krieg auseinanderzusetzen, verändert einen natürlich. Wenn ich in Berlin bin, schätze ich die Sicherheit sehr.“