Berlin. Vor allem Kinder erkranken in der Demokratischen Republik Kongo vermehrt an Mpox. Forscher warnen bereits vor neuen Pandemien.

In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich zunehmend ein Virus aus, das immer mehr Kinder das Leben kostet und bei Schwangeren für Fehlgeburten sorgt – einen Impstoff dagegen gibt es in dem Land nicht. Die Krankheit ist hierzulande bekannt unter dem Namen Affenpocken oder auch Mpox.

Affenpocken? Da war doch was. Vor zwei Jahren wurde die Krankheit am Rande der Corona-Pandemie auch erstmals in den USA und in Europa beobachtet. Von dem damaligen Ausbruch waren jedoch nur verhältnismäßig wenige Menschen betroffen und die Todesrate blieb gering. Trotzdem warnte die WHO schon damals eindringlich vor Mpox und rief 2022 einen Gesundheitsnotstand aus. Dieser wurde im Mai 2023 aufgehoben, doch seitdem hat sich das Virus weiterentwickelt.

Affenpocken: Tausende Fälle im Kongo registriert

Der aktuelle Ausbruch im Kongo wird vor allem durch eine Variante des Virus verursacht, die eine deutlich höhere Sterberate mit sich bringt. Etwa fünf Prozent aller Erkrankungen unter Erwachsenen und zehn Prozent unter Kindern verlaufen tödlich. Zudem sorgt das Virus für eine hohe Rate an Fehlgeburten bei Schwangeren.

Die Virus-Variante in Europa und den USA wurde hauptsächlich durch Sexualkontakte übertragen. Doch die aktuelle Variante im Kongo verbreitet sich auch ohne sexuellen Kontakt. Sie kann von Person zu Person, etwa über Hautläsionen übertragen werden. Seit Beginn des Jahres bis Ende Mai registrierte die WHO 7851 Fälle im Kongo, 384 davon endeten tödlich.

Mpox in Deutschland: RKI gibt Entwarnung

„Wir sind ganz einfach nicht gerüstet, um künftige Krankheitsausbrüche zu stoppen, bevor sie sich weiter ausbreiten“, warnte Helen Clark, die frühere neuseeländische Premierministerin, auch mit Blick auf den Mpox-Virenstamm. Clark stellte jüngst mit Kollegen eine Studie vor, die vor neuen Pandemien warnt, auch durch die sich derzeit ausbreitende Vogelgrippe. Obwohl reiche Länder über einen passenden Impfstoff verfügten, sei dieser bisher nicht in zentralafrikanischen Staaten verfügbar gemacht worden, kritisierte sie.

Tatsächlich gibt es auch in Deutschland einen zuverlässigen Impfstoff gegen Mpox. „Für bestimmte Personengruppen, nämlich für die, die besonders gefährdet für eine Mpox-Infektion ist (sic!), hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Mpox empfohlen.“, heißt es beim Bundesgesundheitsministerium. Beim Robert Koch Insitut (RKI) rechnet man zwar damit, dass auch künftig Mpox-Fälle in Deutschland auftreten werden. „Von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 wird derzeit jedoch nicht ausgegangen“, heißt es da. „Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein.“

mit AFP