Berlin. Einige Lebensmittel können den Verlauf von entzündlichen Hauterkrankungen beeinflussen. Die Liste könnte nun noch länger werden.

Eine kürzlich erschienene Studie in der Fachpresse hat einen Zusammenhang zwischen Natriumsalz und Neurodermitis herausgefunden. Darin zeigte sich, dass eine erhöhte Zufuhr von Natriumsalz nicht nur den Verlauf einer bestehenden Neurodermitis verschlechtern kann – die verantwortlichen Forscherinnen und Forscher stellten fest, dass er das Risiko, die Erkrankung zu bekommen, erhöhen kann.

Die Studie basiert auf einer Analyse von über 200.000 Datensätzen aus der langfristigen Untersuchung UK Biobank. Untersucht wurden Personen im Alter von 37 bis 73 Jahren, von denen etwa 54,3 Prozent weiblich waren. Bei etwa der Hälfte der Teilnehmenden war eine Neurodermitis diagnostiziert. Eine Urinuntersuchung zeigte, dass die Probanden innerhalb von 24 Stunden etwa 90 Prozent des am Vortag aufgenommenen Natriumsalzes ausschieden – durchschnittlich 3,01 Gramm. Jedes Gramm Natrium über diesem Durchschnittswert hinaus wirkte sich laut der Analyse negativ auf die Hautgesundheit aus.

Die Daten zeigten, dass bei Probanden, die ein zusätzliches Gramm Natriumsalz konsumierten (oder ausschieden), das Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, um 11 Prozent stieg. Bei bereits diagnostizierten Patienten erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Symptomen sogar um 16 Prozent. Insgesamt verschlechterte eine erhöhte Natriumsalzaufnahme den Krankheitsverlauf in 11 Prozent der Fälle.

Neurodermitis-Studie: Das bedeuten die Ergebnisse für die Behandlung

In der Zusammenfassung der Studie erklären die Forscher, dass eine reduzierte Natriumzufuhr eine kostengünstige und risikoarme Maßnahme zur Behandlung von Neurodermitis sein könne. Bereits im Jahr 2019 fanden Forscher des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) einen Zusammenhang zwischen Natriumsalz und Neurodermitis. Das Team um Christina Zielinski hatte da bereits herausfinden können, dass Natriumsalz an den für Neurodermitis typischen Entzündungsprozessen beteiligt ist.

Zum Zeitpunkt der Untersuchung konnte Zielinskis Team noch nicht klären, ob und wie eine salzarme oder salzreiche Ernährung die Entstehung oder den Verlauf der Krankheit beeinflusst. Das US-amerikanische Forscherteam hat möglicherweise nun eine Antwort darauf gefunden.

Lebensmittel als Einflussfaktoren bei Neurodermitis

Die Forschung weiß schon länger, dass bestimmte Lebenstilfaktoren die Beschwerden der Neurodermitis-Patienten beeinflussen. Dadurch, dass bei den Betroffenen der Organismus verschiedene fremde Stoffe als Antikörper wahrnimmt und daraufhin den Botenstoff Histamin als Abwehrreaktion ausschüttet, wird bereits empfohlen möglichst histaminarm zu essen und auf Zitrusfrüchte zu verzichten. Nun könnte die Liste um einen maßvollen Umgang mit Natriumsalz erweitert werden. Dies kann die Symptome wie schuppig-trockene, juckende Haut und schmerzhafte Ausschläge vermindern.