Prof. Johan Corthals, Institut für Griechische und Lateinische Philologie der Universität Hamburg:

Die Reihenfolge unseres Alphabets ist historisch gewachsen und vollkommen beliebig. Den Grundstock von A bis T bildet das phönizische Alphabet. Die Griechen haben einige Zeichen für Kehllaute zu Vokalzeichen umgedeutet, hinter das T ein U eingefügt, einiges weggelassen und hinzugefügt. So kam das Alphabet nach Italien und Rom. Dort wurde wiederum einiges weggelassen, ein neues G erfunden und das eigentlich überflüssige X beibehalten. Später wollte man auch die griechischen Lautwerte ü und z auf Latein schreiben können. Dazu hat man die Zeichen Y und Z direkt aus dem Griechischen übernommen und ganz hinten angefügt. Im 16. Jahrhundert kam man überein, drei Zeichenvarianten, das lange I (auch geschrieben als J), das spitze V und das doppelte V für die Lautwerte j, v und w zu verwenden. Sie wurden hinter I und U angefügt. Macht 26 Buchstaben.