Rostock (dpa/mv). Beim Spiel St. Pauli gegen Rostock startete ein Toiletten-Hersteller eine besondere Spendenaktion. Doch der FC Hansa möchte das Geld nicht. Dafür können sich nun Vereine aus Mecklenburg bewerben.

Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat die Spende aus der Toiletten-Aktion rund um das Spiel beim FC St. Pauli vor anderthalb Wochen abgelehnt. „Der FC Hansa wurde über diese PR-Aktion vorab leider nicht informiert und hat darüber erst im Nachgang Kenntnis erhalten - andernfalls hätten wir bereits vor Veröffentlichung mitteilen können, dass der Verein für solche PR-Aktionen nicht zur Verfügung steht“, sagte Club-Sprecherin Marit Scholz dem „Hamburger Abendblatt“ (Dienstag). Der Club habe darum gebeten, das Geld der Kinderkrebshilfe Rostock zu geben.

Unter dem Titel „Toiletten für Toleranz“ hatte ein Hersteller von mobilen Klos eine Prämie von 100 Euro für jede Toilette ausgelobt, die von Hansa-Fans am Millerntor nicht zerstört wird. Hintergrund ist die Randale von Rostocker Anhängern ein Jahr zuvor am Millerntor, bei der auch sanitäre Anlagen zerstört und herausgerissene Klos als Wurfgeschosse benutzt wurden. Die Summe wollte das Unternehmen an die Jugendabteilung des FC Hansa spenden.

Wie der Hersteller der Toiletten mitteilte, sind bei der Aktion insgesamt 3300 Euro zusammengekommen. Um dem Vorschlag des Clubs nachzukommen und trotzdem den Jugendfußball zu fördern, erhöhte die Firma nun den Spendenbeitrag auf 5000 Euro. 1000 Euro werden an die Kinderkrebshilfe gespendet. Das restliche Geld soll jeweils in Höhe von 1000 Euro an vier Fußballvereine in Mecklenburg fließen, die sich noch bis Ende des Monats dafür bewerben können.