Ribnitz-Damgarten (dpa/mv). Die Planungen für eines der größten Tourismusprojekte in MV laufen, aber sie verzögern sich. Es geht um das Bernstein-Resort auf der Halbinsel Pütnitz. Das Vorhaben ist nicht unumstritten.

Die Stadt Ribnitz-Damgarten rechnet damit, dass für das geplante Millionenprojekt Bernstein-Resort des Hauptinvestors Center Parcs bis Ende 2025 ein rechtskräftiger Bebauungsplan steht. „Das ist ein sportliches Ziel, aber erreichbar“, sagte der zuständige Bauamtsleiter Heiko Körner der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich hatte die Stadt bereits in diesem Jahr mit Baurecht gerechnet. Aber das Verfahren zieht sich in die Länge.

Nach der Beteiligung von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange würden die Anmerkungen nun entsprechend eingearbeitet. Bis Ende des Jahres soll laut Körner ein Masterplan fertig sein, auf dessen Basis dann der Bebauungsplanentwurf fußen soll. Es sei ein sehr großes und sehr komplexes Projekt, bei dem auch naturschutzrechtliche Vorgaben zu beachten seien.

Dies wirke sich auch auf die Beseitigung von Altlasten und Munition auf dem seit 1935 militärisch genutzten Areal aus zu. „Derzeit ruhen die Arbeiten wegen der Vegetationsphase“, sagte Körner. Die Maßnahmen könnten jeweils von Oktober bis Februar durchgeführt werden. Dies sei im Winter 2022/23 sowie 2023/24 geschehen. „Wir hoffen jetzt, dass bis Februar 2025 alle Munition raus ist.“ Gefunden wurden vor allem Munitionsreste aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ab 1945 nutzte die Rote Armee das Gelände.

Konkret geht es um eine 250 Hektar große Fläche auf der Halbinsel Pütnitz und um Gesamtinvestitionen von etwa 350 Millionen Euro. Die Stadt Ribnitz-Damgarten ist Eigentümerin der Fläche. Hauptinvestor ist der Freizeitpark-Betreiber Center Parcs. Zudem will die Supreme GmbH (Rostock) eine Sport- und Erlebniswelt („Pangea Island“) entstehen lassen. Die Bernsteinreiter planen einen weiteren Reiterhof, auch das bestehende Technikmuseum gehört zum Konzept.

Center Parcs hatte ursprünglich mit einer Eröffnung 2026 gerechnet. Das war aber zu optimistisch. Auch 2027 sei wohl nicht mehr zu schaffen, so Körner. „Aber 2028.“ Wenn es sich länger hinzieht, könnte es schwierig werden. Es sei bereits signalisiert worden, dass nach einem anderen Standort gesucht werde, wenn sich das Projekt weiter verzögere.

Anders als Stadt und Land wäre das der Bürgerinitiative „Kein Massentourismus auf Pütnitz“ sehr recht. Sie versucht das Vorhaben zu verhindern und warnt vor Verkehrs-Chaos, Billig-Arbeitsplätzen, Steuerverschwendung und Raubbau an der Natur. „Mit dem sogenannten Maritim-Touristischen Gewerbegebiet auf Pütnitz droht der Kollaps für den Straßenverkehr in der gesamten Region“, lautet eine Befürchtung der Initiative. Die Stadt weist die Darstellung zurück.