Wedel. SC Rist kassiert beim Verband für seinen Protest wegen Formfehlers eine Abfuhr. Wie Wedel am Sonntag gegen Rostock glänzen will.

Die Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel hadern unverändert mit dem knapp mit 77:81 verlorenen Heimspiel gegen die BGG Herford, vor allem aber mit der von ihnen angeprangerten Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Die Wedeler legten nach dem Spiel offiziell Protest ein; die Liga wies diesen Protest nun wegen eines Formfehlers ab. „Die Handhabe ist unfair, nicht korrekt und nicht im Sinne des Sportsgeistes“, äußerte sich sportlicher Leiter des SC Rist Christoph Roquette zu der verkündeten Entscheidung. Was ist vorgefallen?

Basketball Pro B: Der strittige Vorfall bleibt von den Zuschauern fast unbemerkt

Die Situation war für die Zuschauer in der Steinberghalle unbemerkt geblieben und wurde erst nach dem Spiel mit dem Kampfgericht diskutiert. In der 31. Spielminute (Stand: 61:55 für Wedel) verhängten die Schiedsrichter ein Foul gegen Herfords Jaksa Ivan Sola. Das Kampfgericht vermerkte es als dessen viertes Vergehen. Wenige Sekunden später pfiffen die Unparteiischen wieder ein Foul gegen besagten Sola. Fünf Fouls bedeuten, dass ein Spieler sofort ausgewechselt werden muss und nicht mehr am Spiel teilnehmen darf.

Doch dazu kam es nicht. Nach einem anschließenden Gespräch zwischen Schiedsrichtern, Herforder Spielern und Kampfgericht folgte die Aufforderung der Schiedsrichter an das Kampfgericht, das vierte Foul von Sola zurückzunehmen und stattdessen Teamkollegen Mikey De Sousa das Foul zuzuschreiben. In der Videoaufzeichnung sei klar zu erkennen, dass De Sousa in der Foulszene nicht beteiligt war, heißt es in einer Pressemitteilung der Wedeler. Rist-Trainer Hamed Attarbashi legte noch während der Spielunterbrechung Protest ein.

Der begnadigte Herforder Spieler wird zum Matchwinner für sein Team

„Wir haben nie das fünfte Foul in Frage gestellt, sondern es ging immer nur um die nachträgliche Änderung des vierten Fouls“, stellte Roquette klar. „Das kann der Schiedsrichter nicht. Das Spiel lief weiter, es gab dann ein fünftes Foul und der Schiedsrichter ändert nachträglich das vierte Foul.“ Aufgrund dieser Schiedsrichterentscheidung konnte Sola, der als Starter einer der Leistungsträger seines Teams ist, seinem Team zum Sieg verhelfen. So gab er direkt im nächsten Spielzug eine Vorlage, die zum Dreier für Herford führte, und traf wenig später einen Korbleger mit anschließendem Freiwurf.

Fehlende Überweisung des Protestgeldes führt zum Formfehler-Urteil des Verbands

Nach dem offiziellen Protest von Seiten des SC Rist kam nun die Antwort der Liga: Der Einspruch ist abgelehnt. Der Grund: Der SC Rist habe den Einspruch nicht regelkonform eingereicht. Neben einer schriftlichen Begründung muss ein Team innerhalb von zwei Tagen 500 Euro Protestgeld an die Liga überweisen – Letzteres hatte der SC Rist nicht gemacht. „Dass das jetzt aufgrund einer falschen Deutung eines Überweisungszeitraums unter den Teppich gekehrt wird, ist nicht richtig“, sind die abschließenden Gedanken Roquettes zu diesem Thema. Die Liga hat den Vorfall offiziell zu den Akten gelegt.

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Am kommenden Sonntag, 19. November, um 17 Uhr, gilt es für die Wedeler, die Entscheidung der Liga endgültig abzuhaken und sich auf den kommenden Gegner aus Rostock zu konzentrieren. Die Seawolves II haben wie der SC Rist nach sieben Saisonspielen drei Siege eingefahren.

Camron Reece und Daniel Johansson sind nicht nur wegen ihrer spielerischen Qualitäten wichtig fürs Team

Cheftrainer Hamed Attarbashi betont vor dem Spiel die Wichtigkeit seiner beiden Leistungsträger Camron Reece und Daniel Johansson. „Cam und Daniel haben schon ein bisschen was gesehen und sie halten die Gruppe zusammen“, sagte der 47 Jahre alte Coach über die Neuzugänge. „Beide haben hohe Sozialkompetenz. Das ist für uns sehr wichtig, weil viele Spieler mit den Towers trainieren und dann bei uns sind. Wir sind ja keine klassische Mannschaft, die immer zusammen trainiert.“

Auf dem Parkett zeigt sich die Wichtigkeit des Duos in den durchschnittlichen Effizienzwerten: Mit 17,4 (Reece) und 13,9 (Johansson) pro Spiel haben beide den größten Anteil an den drei Siegen der Wedeler.