Heide. Die SPD-Fraktion war zu Besuch auf der Baustelle der Batteriefabrik des Unternehmens Northvolt in Heide. Von der Landesregierung erwarten die Sozialdemokraten, dass sie die Region nicht allein lässt.

Schleswig-Holsteins SPD-Fraktion hat von der schwarz-grünen Landesregierung mehr Einsatz für die Regionalentwicklung rund um die im Bau befindliche Batteriefabrik des schwedischen Unternehmens Northvolt gefordert. „Damit das Projekt zu einem langfristigen Erfolg wird, darf die Landesregierung Dithmarschen jetzt nicht allein lassen”, sagte die Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Serpil Midyatli, am Mittwoch beim Besuch der Fabrik bei Heide. 

Northvolt wird nach ihrer Ansicht nicht nur zur Stärkung des Industriestandortes beitragen und einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Mobilitätswende leisten, sondern durch den Bau entstünden auch 3000 neue Arbeitsplätze. „Das sind zugleich 3000 Menschen, die schon ab 2026 mit ihren Familien auch irgendwo wohnen und deren Kinder eine Kita oder Schule besuchen müssen”, so Midyatli.

Dies bringe große Herausforderungen für den Wohnungsbau mit sich. Daher müsse das Land Gemeinden in die Lage versetzen, die notwendigen Grundstücke zur Entwicklung der Infrastruktur anzukaufen. Die Sozialdemokratin betonte: „Die finanziellen Mittel müssen jetzt ohne langwierige und komplizierte Antragsverfahren abgerufen werden können.”

In dem Zusammenhang müsse auch die Regionalplanung dem Projekt gerecht werden. So sollten laut Midyatli etwa die geplanten Kürzungen bei den Städtebauförderungen zurückgenommen werden, damit die Kommunen Sicherheit hätten.

Bereits Anfang Juni hatten Wirtschaftsverbände mehr Tempo bei der Regionalentwicklung angemahnt. Obwohl die Gründungsarbeiten für das Milliardenprojekt zügig voranschritten, seien entscheidende Voraussetzungen, damit die Region insgesamt von dem Großvorhaben profitiere, noch nicht geschaffen worden, erklärten damals die Industrie- und Handelskammer Flensburg, der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste und die Kreishandwerkerschaft Dithmarschen.

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