Geesthacht. Die „Kapelle der Zukunft“ wird als Ort von Wissenschaft und Reflexion, Yoga und Meditation genutzt. Das Programm zum Stadtjubiläum.

Der Alte Friedhof in Geesthacht an der Berliner Straße (B5) fristet ein Dasein im Dornröschenschlaf. Die SPD möchte das denkmalgeschützte Areal, zu dem auch die Kapelle gehört, als innerstädtische Naherholungsfläche entwickeln. Mit Bänken zum Verweilen, hergerichteten Wegen und Infotafeln zu einigen Grabstätten, insbesondere zu Kriegsgräberstätten. 40.000 Euro sind im Haushalt dafür bereitgestellt.

Nach Eröffnung des Waldfriedhofes 1943 verlor der Alte Friedhof an Bedeutung. Beerdigungen finden hier schon lange nicht mehr statt. Zehn Nutzungsrechte an Gräbern laufen noch, das letzte läuft 2039 aus. Seit 1996 steht die gesamte Anlage unter Denkmalschutz. Die Kapelle wurde 1998 renoviert, um sie als Ausstellungsstätte mit Gedenkcharakter nutzen zu können.

Stadtjubiläum Geesthacht: Helmholtz-Zentrum zieht auf den Alten Friedhof

Zu einer regelmäßigen Nutzung ist es bislang nicht gekommen. Im Rahmen des Jubiläums zur Verleihung der Stadtrechte vor 100 Jahren wird die Kapelle für zwei Monate zum Ort der Zukunft. Das Helmholtz-Zentrum Hereon und die Stadt eröffnen die „Kapelle der Zukunft“ am Donnerstag, 4. Juli (18 bis 20 Uhr, Rosenblöcken 1), unter anderem mit Sängerin und Harfenspielerin Melissa Wedekind.

Außen an der Kapelle weist eine Hinweistafel auf die Geschichte hin.
Außen an der Kapelle weist eine Hinweistafel auf die Geschichte hin. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Das Helmholtz-Zentrum Hereon zieht anschließend für zwei Monate mit einer Auswahl seiner Forschungsthemen ein. Die Idee dahinter: „Dieser Ort der Besinnlichkeit und der Reflexion lädt ein, nicht nur über Vergangenes, sondern auch über die Zukunft nachzudenken“, schreiben die Veranstalter. Es gibt aber auch Yoga und Meditation sowie einen Musik-Workshop samt Konzert.

„Kapelle der Zukunft“ hat immer donnerstags geöffnet

Vom 11. Juli bis zum 5. September ist die „Kapelle der Zukunft“ immer donnerstags von 15 bis 20 Uhr geöffnet sowie an den Wochenenden 20./21. Juli und 17./18. August (jeweils 11 bis 16 Uhr). An den beiden Sonnabenden ist dann von 11 bis 12 Uhr Yoga und Meditation angesagt. Am Sonnabend, 10. August, gibt es einen Musikworkshop mit Lorenz Schmidt und seiner Handpan (Blechklanginstrument) von 16 bis 18 Uhr und anschließendem Konzert um 19 Uhr. Alle Angebote sind kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Zusätzlich informiert die Personalabteilung des Helmholtz-Zentrums am 11. und 18. Juli über Möglichkeiten der Ausbildung, Praktika und Arbeiten am Hereon (15 bis 18 Uhr). Über 700 Beschäftigte betreiben hier internationale Spitzenforschung in Feldern wie Klima und Küste.

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Geplant sei nach dem Ende der „Kapelle der Zukunft“ auch eine Ausstellung zum Thema „Bestattung früher – Bestattung heute“. Das berichtete Bauamtsleiterin Dagmar Poltier im städtischen Umweltausschuss, als sie einen Sachstand zur Umgestaltung des Alten Friedhofs gab. Wie die Außenanlagen ansprechender gestaltet werden könnten, dazu machte sie keine Angaben.