Elmshorn. Einen Tag vor seinem Geburtstag ist der Veranstaltungstechniker des Kulturzentrums überraschend gestorben. Es werden Spenden gesammelt.

Der Schock sitzt tief, die Trauer bei den Mitgliedern im Freundeskreis Knechtsche Hallen Keimzelle Kranhaus e.V. lähmt seit Mittwoch alle Beteiligten. Da wurde bekannt, dass ein so wichtiges Mitglied dieser Kulturgemeinschaft tags zuvor aus ihrer Mitte gerissen wurde. In den sozialen Medien häufen sich bereits die Beileidsbekundungen.

Am Tag vor seinem 31. Geburtstag ist Sebastian Jansen, liebevoll „Shorty“ genannt, plötzlich und für alle überraschend gestorben. Ein unermesslicher Verlust für alle im Kranhaus. „Unser Mann fürs Mischpult, der den besten Sound ins Kranhaus brachte, der je dort gespielt hat, ist von uns gegangen“, schreiben die Veranstalter von Rock im Kranhaus auf ihrer Facebookpräsenz.

Tod vor Geburtstag: „Shorty“ war sich für keinen Handgriff zu schade

Doch ihn allein an seinen technischen Qualitäten festzumachen, würde seiner Person nicht gerecht werden: „Er war nicht nur der Mann hinterm Pult, der alle Bands abgemischt hat. Er hat bei jeder unserer Veranstaltungen seit der damaligen Wiederbelebung 2018 auch den Aufbau organisiert, teilweise wegen Unterbesetzung sogar komplett allein durchgezogen“, betonen die Kranhausrocker. „Auch fürs Grobe war er sich nicht zu schade, seine Hände schmutzig zu machen.“

Was Sebastian Jansen ausgemacht hat, weiß Chris Burghardt genau zu beschreiben: „Shorty war jemand, auf den man sich blind verlassen konnte, wenn man seine Hilfe gebraucht hat. Dann stand er da, obwohl man sich am Tag vorher noch gestritten hat“, erinnert sich der Mann aus dem Team von Rock im Kranhaus an seinen Mitstreiter.

Das Kranhausteam erinnert sich an „Shorty“ mit all seinen Facetten

Und noch eine seiner Qualitäten werden die Kranhausrocker vermissen: „Uneingeschränkte Loyalität beschreibt sein Verhalten zu seinen Freunden hier sicherlich am besten, in guten, aber eben auch in streitreichen Zeiten. Er hätte stets für seine Freunde sein letztes Hemd gegeben“, sagt Chris Burghardt. „So, wie viele andere junge Menschen auch, hat er hin und wieder so richtig Blödsinn gemacht. Aber er hat lieber bereut, etwas getan zu haben, als zu bereuen, es nicht versucht zu haben. Am Ende haben wir immer darüber gelacht. Und das tun wir heute noch.“

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Die Kranhauscrew möchte nun helfen und startet einen Spendenaufruf. „Für die Beerdigung und Trauerfeier fallen für die Hinterbliebenen immense Kosten an“, begründet das Kranhausteam auf Facebook seinen Aufruf. „Wer kann und möchte, kann sich per Paypal an den Kosten beteiligen.“

Die Spendenmöglichkeit online: https://www.paypal.com/pools/c/95InBpbUAJ

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der Möglichkeit von Nachahmungen berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen die Seelsorge unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet bei telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.