Vor den Augen von Millionen Zuschauern am TV klaute ein Mann den Elfmeterpunkt. Nun hat sich der 35-Jährige, der noch während des Spiels zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC in der Relegation ein Stück Rasen ausgrub, gemeldet. Er entschuldigt sich bei der Mannschaft und beim Verein.

Düsseldorf. Millionen Zuschauer am Fernseher schauten zu: Im Skandalspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC in der Relegation (2:2) stürmten die Fortuna-Fans kurz vor Schluss zu früh den Rasen. Ein Mann grub den Elfmeterpunkt aus, ließ sich auch von einem Ordner nicht zurückhalten und verschwand wieder im Fanblock. Die Empörung war groß. Rund Zwei Wochen später hat sich der Elfmeterpunkt-Dieb von Düsseldorf beim Verein gemeldet. Er zeigt Reue: „Ich möchte nicht, dass Fortuna wegen eines Missverständnisses bestraft wird. Ich möchte mich bei Norbert Meier und der Mannschaft entschuldigen“, sagte er dem Express.

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„Es ist der Traum von jedem Fan, ein Stück Aufstiegsrasen mitzunehmen. Und der Elfmeterpunkt ist der königlichste Punkt des Rasens“, begründete der Anhänger seine Souvenirjagd. Der Fan will anonym bleiben, wohl auch, weil die Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Aufnahme von Ermittlungen prüft. Die Berliner hatten aufgrund der Vorfälle Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Am Freitag entscheidet das DFB-Bundesgericht, nachdem Hertha in erster Instanz vor dem Sportgericht gescheitert war.

„Es ertönte ein Pfiff und die Ordner gingen zur Seite. Wir sind freudestrahlend auf den Platz gelaufen. Ich habe erst, als ich vom Rasen runter bin, gemerkt, dass das Spiel noch nicht beendet ist. Ich war total perplex. Ich würde doch nie etwas tun, was Fortuna schadet“, sagte der Fan des Düsseldorfer Fußballklubs.

Er war mit dem Stück Rasen im Arm in Nahaufnahme im Fernsehen gezeigt worden und im Internet sehr schnell „berühmt“ geworden. Danach ergoss sich im Netz jede Menge Spott über den Fan. „Ich komme damit klar, ich bin ein lustiger Kerl“, sagte der 35-Jährige der Zeitung. „Wichtig ist mir nur, dass Fortuna keinen Schaden nimmt.“

Normalerweise müsste der 35-Jährige nicht mit einer Strafe rechnen, denn der Rasenbesitzer hat den Diebstahl nicht angezeigt. Inzwischen würden aber Rasenstücke aus dem Stadion im Internet für über 50 Euro gehandelt, sagte der Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Ralf Herrenbrück. Damit ist der Diebstahl möglicherweise nicht mehr geringwertig, sondern ein Offizialdelikt und die Polizei müsste auch ohne Strafanzeige ermitteln.

Mit Material von sid und dpa