Andernach. 4:0-Erfolg reicht nicht für den großen Traum vom Durchmarsch. Damit ist auch die Frage eines Stadion-Neubaus vertagt.

Die HSV-Frauen haben eine starke Saison als Aufsteiger nicht mit dem Durchmarsch in die Bundesliga krönen können. Mit dem 4:0-Sieg bei der SG 99 Andernach durch die Treffer von Larissa Mühlhaus (13., 70.), Dana Marquardt (62.) und Melina Krüger (80.) sprang das Team auf Rang vier, konnte aber den Rückstand von vier Punkten auf den Zweiten Carl Zeiss Jena (4:0 beim SV 67 Weinberg) am vorletzten Spieltag nicht mehr verkürzen. Am letzten Spieltag kann der HSV mit einem Heimsieg gegen den FSV Gütersloh maximal Rang drei erreichen.

Der Nicht-Aufstieg der HSV-Frauen ist von sportpolitischer Bedeutung

Die Bedeutung dieses Nicht-Aufstiegs geht bei genauerer Betrachtung über das Fußballfeld hinaus. Sportpolitisch sind die HSV-Frauen nämlich ein Baustein in der Argumentation des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV). Das Argument von Hamburgs Fußball-Boss Christian Okun lautet: Hamburg benötigt ein mittelgroßes Stadion unter anderem auch bei einem Bundesligaaufstieg der HSV-Frauen. Der Hamburger Senat sieht für ein solches Stadion mit einer Kapazität von über 5000 Plätzen jedoch keinen Bedarf in Hamburg.

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Der Aufstieg der HSV-Frauen hätte zu einer Überprüfung von Okuns Argument in der Praxis geführt. Doch nun bleibt die Frage zunächst unbeantwortet, ob – und falls ja, in welchem Umfang – die HSV-Frauen in der Bundesliga einen weiteren Zuschauerboom ausgelöst hätten. Mindestens eine weitere Spielzeit lang.