Berlin. Mehr als 5000 alte Relikte vergangener Zeiten wurden in Niedersachsen bei Bauarbeiten entdeckt. Darunter: Ein ungewöhnliches Grab.

Es geschieht nicht selten, dass bei Bauarbeiten bedeutende archäologische Funde ans Licht kommen. Egal ob bei Renovierungen alter Gebäude oder bei neuen Bauprojekten – tief im Boden liegen oft Schätze verborgen, die viel über die Geschichte der Region preisgeben. In Einbeck, Niedersachsen, haben Archäologen nun beim Bau einer Stromtrasse eine solche Entdeckung gemacht.

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Archäologie: Funde deuten auf Bestattung in der Jungsteinzeit hin

Am sogenannten Kleinen Heldenberg im Landkreis Northeim stieß das Forscherteam auf uralte Überreste in einem Grab, das wahrscheinlich aus der Jungsteinzeit stammt. Einige der Funde sind demnach über 5000 Jahre alt. In dem Grab entdeckten die Archäologen Keramikscherben, Teile von Feuersteingeräten und Knochen, die zu einer sogenannten Hockerbestattung gehörten. Laut Sabine Stoffner von der Archäologiefirma Streichardt & Wedekind wurde der Verstorbene offenbar mit angezogenen Beinen und Händen bestattet.

Kleiner Heldenberg vor Jahrtausenden stark besiedelt

„Schon vor Jahrtausenden war der Kleine Heldenberg infrastrukturell erschlossen. Zunächst als Jagd- und Sammelplatz, später entstanden erste Siedlungen“, sagte die archäologische Fachexpertin bei TransnetBW, Alissa Foltin.

Der Kleine Heldenberg ist für Archäologen aufgrund zahlreicher Funde seit 60 Jahren von besonderem Interesse. Im Jahr 2022 wurden nach intensiven, über ein halbes Jahr dauernden Ausgrabungen zwischen den Kreisen Hildesheim und Göttingen Hinweise auf eine Siedlungsstätte aus der Jungsteinzeit entdeckt. Bei diesen Ausgrabungen wurde der Boden auf der gesamten Länge mit Baggern auf vier Metern Breite abgetragen.