Hürup/Geltorf (dpa/lno). Schleswig-Holstein hat ehrgeizige Klimaschutzziele. Um diese zu erreichen, setzt das Land auch auf Nahwärmenetze und bürgerschaftliches Engagement. Für zwei Projekte gibt es nun Geld.

Mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro fördert das Land Schleswig-Holstein zwei Nahwärmeprojekte in den Gemeinden Hürup und Geltorf (beide Kreis Schleswig-Flensburg). „Beide Projekte zeigen, wie lokale Initiativen ihren Beitrag zu übergeordneten Umwelt- und Klimazielen beitragen können. Das hat Vorbildcharakter für die Wärmewende im ländlichen Raum“, sagte Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Dienstag anlässlich der Förderbescheidübergaben. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürgern vor Ort sei besonders. „Um die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen, brauchen wir viel bürgerschaftliches Engagement und viele weitere Vorhaben wie diese.“

Das Projekt „Geltorfer Nahwärmenetz“ der Geltorf Energie GmbH wurde von zwei Bürgern ins Leben gerufen. Mit der Förderung von insgesamt 862.611 Euro wird die Errichtung eines rund vier Kilometer langen Wärmenetzes mit einem 550-kW-Holzhackschnitzelkessel in der Gemeinde gefördert. Mit der Maßnahme können mindestens 85 Haushalte mit Wärme versorgt werden. Die CO2-Einsparung liegt demnach bei 300 Tonnen pro Jahr.

Die Genossenschaft Boben Op Nahwärme eG in Hürup erhält eine Förderung in Höhe von einer Million Euro, um das bestehende Wärmenetz um drei Kilometer zu erweitern. Dies wird das Verbindungsstück zwischen dem bestehenden Netz in Hürup-Süd und der künftigen Wärmequelle auf der Konversionsfläche nordöstlich der Gemeinde sein. Dort sollen mittelfristig eine Großwärmepumpe, Solarthermie und die bereits im Ort verteilten Holzhackschnitzelkessel stehen. Mit der Maßnahme können den Angaben zufolge mindestens 48 weitere Haushalte zu den bestehenden 144 Abnehmern an das Wärmenetz angeschlossen werden. Dies führe zu einer weiteren Einsparung von Kohlendioxid um 221 Tonnen pro Jahr.