Hamburg. Vor 52 Jahren schien die SS Ayrfield ihrem Ende auf dem Schiffsfriedhof geweiht. Warum sie heute als beliebter Touristen-Spot gilt.

Ein Schiff, das erst mit den Jahren seine volle Pracht entfaltete – die SS Ayrfield. Einst ihrem Ende auf dem Schiffsfriedhof geweiht, wuchs auf ihrem Rumpf ein üppiger Mangrovenwald, der sie zum beliebten Touristen-Spot aufleben ließ. Wie ein einstiges Frachtschiff zum schwimmenden Wald wurde, erfahren Sie hier.

SS Ayrfield – früher und heute

Das Frachtschiff würde für den Kohletransport von England nach Australien und im Zweiten Weltkrieg als Versorgungs- und Transportschiff für im Pazifik stationierte Truppen genutzt. Bereits seit 1972 geht die SS Ayrfield nun – nach 60 Jahren im Einsatz – vor Anker. Das Schiffswrack liegt nahe dem Wentworth Point in Sydney und wird gern auch als Floating Forest bezeichnet. Über die Schiffsfläche erstreckt sich ein grüner, wuchernder Mangrovenwald, der die SS Ayrfield zu einer besonderen Attraktion und Anlaufstelle für Touristen macht.

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Fakten zum SS Ayrfield Schiff

  • Die SS Ayrfield wurde im Jahr 1911 in Grangemouth in Schottland gebaut. Ein Jahr später erreichte sie Australien; damals noch unter dem Namen SS Corrimal.
  • Die Bucht Homebush Bay liegt am südlichen Ufer vom Parramatta River und im Westen der australischen Hauptstadt Sydney.
  • Neben der SS Ayrfield stehen im Homebush Bay auch die Schiffe SS Heroic, SS Mortlake, HMAS Karangi. Sie können alle vom Shipwreck Lookout aus kostenfrei angeschaut werden.
  • Seit ihrer Ausmusterung rangierte die SS Ayrfield auf dem Abstellgleis, bis sie bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000 wieder Aufmerksamkeit fand. Im Viertel wurden neue Wohnblocks gebaut und das Stadtbild verschönert, wodurch die SS Ayrfield in ihrer Pracht mit dem Floating Forest wiederentdeckt wurde.
  • Mittlerweile wird das SS Ayrfield Schiff als Wahrzeichen der australischen Bucht betrachtet.
  • Mangroven dienen als Wasserfliter, binden laut WWF drei bis fünf Mal so viel CO2 wie andere Bäume und dienen optimal als Küstenschutz, da sie Tsunamis und Sturmfluten abblocken können.
Ein Blick von oben auf den wilden Mangrovenbusch, der auf dem Rumpf der SS Ayrfield wuchert.
Ein Blick von oben auf den wilden Mangrovenbusch, der auf dem Rumpf der SS Ayrfield wuchert. © Getty Images/iStockphoto | JohnCarnemolla

Warum ging die SS Ayrfield vor Anker?

Eigentlich war nach ihrer Ausmusterung ein anderes Ende für das SS Ayrfield Schiff vorgesehen: Da Homebush Bay früher als Schiffsfriedhof galt, wurde sie dorthin gebracht, um in der Gesellschaft anderer Schiffswracks zu verrotten. Waren Schiffe erst einmal dort gelandet, sollten sie abgewrackt und von Altmetall befreit werden, das anschließend eingeschmolzen und weiterverkauft wurde.

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Doch die SS Ayrfield blieb von diesem Schicksal befreit – die Preise fielen, die Abwrackwerften gingen pleite und somit sank auch das Interesse an dem aussortierten Schiff. Mit den Jahren sank das Schiff in Teilen, es rostete und es wucherten vereinzelt Pflanzen, die sich bis heute zu einem prächtigen Mangrovenwald entfalten konnten. Seither erstreckt sich ein Floating Forest über den Schiffsbauch, der sich zur frühen Morgenstunde oder zur Abendsonne besonders ansehnlich bestaunen lässt. Dann, wenn die Sonne die Kulisse in warmes Licht hüllt und sich die SS Ayrfield mit ihrem schwimmenden Schiffswald auf der Wasseroberfläche spiegelt.

Die Morgensonne verleiht der Kulisse um die SS Ayrfield einen ganz besonderen Flair.
Die Morgensonne verleiht der Kulisse um die SS Ayrfield einen ganz besonderen Flair. © Getty Images | ai_yoshi

SS Ayrfield: Kann man das Schiff besichtigen?

Das SS Ayrfield Schiff ist mittlerweile über 100 Jahre alt und etablierte sich seit seinem Anlegen in Sydney zum beliebten Sightseeing-Spot der Bucht. Bestiegen werden kann und sollte das Schiff nicht, aber zum Beispiel über den Aussichtspunkt Shipwreck Lookout, der in der Nähe des Syndey Olympic Parks gelegen ist, können Besucher von der Ferne aus einen Blick auf den Floating Forest der SS Ayrfield und die anderen umliegenden Schiffswracks werfen.

Je nachdem, von welcher Stelle aus Sie das Schiff betrachten, kann es sogar so aussehen, als stünde es auf weiter Flur auf dem Wasser. Was für ein Potenzial für gelungene Schnappschüsse die SS Ayrfield bietet, beweisen auch zahlreiche Urlaubsfotos von Besuchern, die auf Social Media unter dem entsprechenden Hashtag zu finden sind. Einst ist sicher: Die SS Ayrfield beweist, dass ein Lost Place seinem Namen nicht für immer treu bleiben muss.

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