Der Verteidiger soll im Relegations-Rückspiel den Düsseldorfer Lukimya bespuckt und Schiedsrichter Stark attackiert und beleidigt haben.

Frankfurt/Main. Christian Lell von Hertha BSC ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für fünf Pflichtspiele gesperrt worden. Ihm wurde krass sportwidriges Verhalten und Schiedsrichter-Beleidigung vorgeworfen. Lell hatte laut DFB in der Nachspielzeit des Chaosspiels in der Bundesliga-Relegation bei Fortuna Düsseldorf am 15. Mai seinen Gegenspieler Assani Lukimya angespuckt und nach Spielende den Unparteiischen Wolfgang Stark beleidigt. Der DFB-Kontrollausschuss hatte eine Sperre von sechs Spielen gegen den Berliner Verteidiger gefordert.

Vor der Verhandlung wehrte sich der Abwehrspieler gegen eine drohende Sperre. Vorwürfe seines Düsseldorfer Gegenspielers Assani Lukimya, Lell habe ihn bespuckt, wies der Außenverteidiger zurück. „Seine netten Worte habe ich irgendwann mit ebenso netten Worten beantwortet, was er wohl nicht vertragen hat“, sagte Lell der „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe): „Ich habe Lukimya aber definitiv nicht bespuckt! Obwohl er auf dem Platz so getan hat.“

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Seine Attacken auf Schiedsrichter Wolfgang Stark relativierte Lell ebenfalls: „Ja, ich habe Herrn Stark nach der ersten Unterbrechung am Arm berührt und gesagt: 'Sie können doch nicht abpfeifen, es sind noch drei Minuten zu spielen.' Doch mit dem großen Trubel nach dem Abpfiff habe ich nichts zu tun.“

Am Montag wurden die Sperren für die anderen Hertha-Profis ausgesetzt. Kurios war dabei, dass Herthas Anwalt Christoph Schickhardt nur die Spieler Kobiashvili, Kraft und Mijatovic vertrat. Lell musste sich privat verteidigen lassen. Deshalb fand seine Verhandlung erst am heutigen Mittwoch statt. Durch den Abstieg von Hertha BSC löst sich der Vertrag von Lell zum Saisonende automatisch auf. Die Zeichen stehen stark auf Abschied. Es sieht derzeit nicht danach aus, dass der Hauptstadt-Klub ihm ein neues Angebot unterbreiten wird.

Ob Lell allerdings bei einem anderen Bundesligisten, für den der Verteidiger die ersten fünf Saisonspiele fehlen würde, unterkommen wird, ist fraglich. Der Vertrag vom für drei Spiele Kapitän Mijatovic läuft ebenfalls zum Saisonende aus. Bei ihm ist jedoch damit zu rechnen, dass Hertha den Vertrag verlängern wird, um mit dem Routinier in die Zweite Liga zu gehen. (dpa/dapd/abendblatt.de)